Ex-VW-Vorstand Bernhard wird bei Chrysler aktiv
Chrysler-Aufkäufer Cerberus vergibt einen neuen Posten. Wolfgang Bernhard bezog laut einem Zeitungsbericht kürzlich ein eigenes Büro in der Detroiter Zentrale des Autobauers.
Düsseldorf. Der ehemalige VW-Markenchef Wolfgang Bernhard (46) soll bei der Sanierung von Chrysler nach der Trennung von Daimler einem Pressebericht zufolge eine aktivere Rolle spielen als bislang bekannt. Bernhard habe in der Konzernzentrale in Auburn Hills bei Detroit kürzlich ein eigenes Büro bezogen, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Bernhard arbeitet seit Anfang des Jahres bei Cerberus, dem neuen Chrysler-Eigentümer, als Berater. Spekulationen zufolge soll Bernhard extra wegen Chrysler eingekauft worden sein. Cerberus spielt Bernhards Rolle aber herunter. "Tom LaSorda wird die Gesellschaft auch weiterhin führen. Wolfgang Bernhard hilft Cerberus, seine Investments in der Autoindustrie zu managen, Chrysler eingeschlossen", zitiert das Blatt einen Cerberus-Sprecher. Bernhard werde nicht in die Führung des drittgrößten US-Autobauers eintreten. Der Finanzinvestor hatte Mitte Mai von Daimler-Chrysler den Zuschlag für die Mehrheit an der zum Verkauf stehenden angeschlagenen US-Tochter erhalten.
Bernhard war nach seinem Ausscheiden als VW-Vorstand im Januar von Cerberus angeheuert worden. Vor seiner Zeit in Wolfsburg war Bernhard bereits für Daimler-Chrysler bei der US-Tochter als Vizechef tätig. Aus dieser Zeit kenne er nicht nur Chrysler im Detail sondern auch dessen heutigen Chef Tom LaSorda, der Bernhard erst kürzlich als "engen Freund" bezeichnet habe, schreibt das Blatt weiter.