Rekord-Dividende für Aktionäre
Der Löwenanteil für das Jahr 2006 kam erneut von den Dax-30-Konzernen.
Frankfurt. Die Aktionäre in Deutschland haben 2006 einer Studie zufolge kräftig an den Gewinnen der Unternehmen mitverdient. Die Ausschüttungen stiegen um 19 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro. "Nach der Rekorddividende 2005 folgte gleich die nächste", sagte Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die DSW hat 1023 in Deutschland börsennotierte Unternehmen analysiert.
Der Löwenanteil der Gesamtsumme kam erneut von den im Dax 30 notierten Aktiengesellschaften. Mit knapp 28 Milliarden Euro haben sie laut DSW so viel Geld wie nie zuvor an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Als Grund für die Zunahme nannte Hocker vor allem den Druck internationaler Anleger, die höhere Zahlungen erwarteten.
Im Durchschnitt überwiesen die Dax-30-Gesellschaften im laufenden Jahr 41 Prozent ihres Gewinns an die Aktionäre. "Damit schneiden die deutschen Konzerne im europäischen Vergleich immer noch nicht sonderlich gut ab", so Hocker. In Europa liege die Ausschüttungsquote im Durchschnitt bei 50 Prozent.
Von den 30 Dax-Gesellschaften hoben 25 ihre Gewinnausschüttung an; Daimler-Chrysler und die Deutsche Telekom ließen ihre Dividende unverändert. Nach dem Wegfall der Sonderzahlung lief es bei Eon auf eine Dividendenkürzung hinaus.
Abgeltungssteuer: Trotz steigender Gewinnausschüttungen könnten dividendenstarke Aktien ab dem kommenden Jahr für Anleger unattraktiver werden. Grund ist die von der Bundesregierung beschlossene Abgeltungssteuer. Künftig wird der komplette Aktionärsbonus mit 25 Prozent versteuert. Bisher mussten die Anleger nur die halbe Dividende mit dem persönlichen Steuersatz beim Fiskus angeben.
Doppelbesteuerung: Dividenden werden damit nach Angaben der Aktionärsschützer gegenüber anderen Kapitaleinkünften weiter benachteiligt; es werde die volle Doppelbesteuerung eingeführt. Der Staat kassiere erst mit der Körperschaftssteuer bei den Firmen und dann beim Anleger.