Pro und Contra: Hohe Hemmschwellen für eine RWE-Übernahme
Dem französischen EdF-Konzern werden bei einer Fusion viele Stolpersteine in den Weg gelegt.
Essen. Gerüchte über die Übernahme von RWE durch Franzosen machen die Runde. Vorher waren die Russen am Ball und sind es noch. Was ist dran an den Spekulationen, was spricht dagegen?
RWE gilt länger als potentieller Übernahmekandidat. Käufer könnten auch sogenannte "Heuschrecken" sein, die dann das Nettofinanzvermögen, angehäuft durch den Verkauf der Wassersparte und Enthaltsamkeit bei Akquisitionen, räubern.
Eine wichtige Hemmschwelle ist, das RWE zu 30 Prozent von den Kommunen kontrolliert wird. Machen diese gemeinsame Sache im Aufsichtsrat mit den Mitarbeitervertretern, werden alle Beschlüsse abgeblockt. Auch der scheidende RWE-Chef Harry Roels hatte das Wohlwollen der Kommunen verloren.
Die Franzosen waren immer stolz darauf, mit ihren Atomkraftwerken "Europas sauberster Stromerzeuger" zu sein. Mit RWE und den Braunkohlewerken würden sie zu einem der "schmutzig-sten" Stromerzeuger werden.
Die Franzosen haben gerade einen neuen Präsidenten gewählt. Die Strategie von Nicolas Sarkozy, noch nicht im Amt, mit dem Staatsunternehmen EdF ist nicht bekannt. Eine Milliarden-Übernahme müsste zudem mit Berlin abgestimmt werden.