Hochtief übernimmt Flughafen Budapest
Hauptversammlung: Spanier bald im Aufsichtsrat.
<strong>Essen. Genau am Tag der Hauptversammlung in Essen war Hochtief im zweiten Anlauf bei der Übernahme des Flughafens Budapest am Ziel: "Unser Konsortium hat den Zuschlag erhalten", gab der neue Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter den rund 750 versammelten Aktionären bekannt. Damit sind die Essener beim Ausbau ihres lukrativen Flughafen-Geschäfts vorangekommen. Ausgebaut werden konnte auch das lukrative Geschäft im Bereich des Immobilienmanagements. Hochtief übernimmt den Bereich Immobilienverwaltung der Allianz Immobilien GmbH mit rund 400 Mitarbeitern, wurde am Rande der Hauptversammlung mitgeteilt. Damit sei Hochtief künftig für das Management von über 600 Allianz-Objekten mit einer Gesamtmietfläche von drei Millionen Quadratmetern verantwortlich - damit verdoppelten die Essener ihre verwalteten Mietflächen.
Für die Übernahme von drei Vierteln der Anteile am Flugplatz in der ungarischen Hauptstadt bezahlt das Hochtief-Konsortium in zwei Tranchen 1,9 Milliarden Euro. Hochtief hatte bereits lange ein Auge auf Budapest geworfen, kam aber gegen die britische BAA im ersten Bieterrennen nicht zum Zuge. Inzwischen sind die Briten jedoch von der spanischen Ferrovial übernommen worden und BAA musste sich von der Mehrheit wieder trennen.
Auch bei Hochtief selbst sind Spanier eingestiegen. Im März hatte der Baukonzern ACS ein Paket von 25,02 Prozent der Custodia des Barons August von Finck übernommen. Die beiden Custodia-Vertreter im Aufsichtsrat wollen das Gremium zum 1. Juni verlassen. Danach sollen zwei Vertreter von ACS gerichtlich bestellt werden, die sich dann bei der nächsten Hauptversammlung zur Wahl stellen werden.
Neu im Kreis der Aktionäre ist seit Kurzem der russische Oligarch Oleg Deripaska, der einen Anteil von drei Prozent gemeldet hatte. Er ist zu 30 Prozent an der österreichischen Strabag beteiligt. Lütkestratkötter begrüßte den Russen, man wolle ohnehin neue Projekte in Russland realisieren.