Henkel senkt die Gewinnziele

Die Stammsparte Waschmittel mit Persil und Spee wirft weniger Geld ab.

Düsseldorf. Der Waschmittelriese Henkel hat seine Gewinnprognose für 2008 gesenkt. Beim betrieblichen Ergebnis (bereinigtes Ebit) sei nur noch ein Zuwachs von etwa 10 Prozent zu erwarten, sagte der neue Henkel-Chef Kasper Rorsted bei der Vorlage der Zahlen zum 3. Quartal in London.

Bisher war er von einem Ergebniszuwachs "am unteren Ende des mittleren Zehnprozentbereichs" - also 12 bis 14 Prozent - ausgegangen. Die Umsatzprognose wurde bestätigt, Rorsted rechnet mit 3 bis 5 Prozent Plus.

Die Börsen reagierten unwirsch und straften die Henkel-Aktie um über sechs Prozent ab. Belastend wirkte auch der drastische Gewinneinbruch im 3.Quartal, den die Analysten in der Höhe nicht erwartet hatten.

Der Quartalsüberschuss sank um fast 58 Prozent auf 101 Millionen Euro. Hintergrund waren die hohen Umbaukosten und der eingeleitete Abbau von 3000 Mitarbeitern, davon 1000 in Deutschland. Bereinigt ist der Überschuss leicht auf 251 Millionen gestiegen.

Rorsted präsentierte in London erstmals auch mittelfristige Finanzziele. Demnach soll die Umsatzrendite (Ebit) bereinigt um Umbaukosten auf 14 Prozent im Jahr 2012 gesteigert werden. Im dritten Quartal 2008 lag die bereinigte Umsatzrendite bei 10,4 Prozent. Ursprünglich wollte Henkel bereits im Gesamtjahr 2008 eine Marge von 12 Prozent erreichen.

Dieses Ziel war aber im Februar auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Man müsse sich längerfristige Ziele setzen, um kurzfristig die richtigen Schritte zu machen, unterstrich Rorsted. Die Margenverbesserung soll durch Kostensenkungen, die Konzentration auf umsatzstarke Markenprodukte und Innovationen erreicht werden.

Beim Quartalsgewinn (Ebit) erzielte nur die Klebstoffsparte um Pritt und Pattex, die mit einem Großeinkauf gestärkt worden war, einen deutlichen Zuwachs von 2,9 Prozent auf 169 Millionen Euro. In der Stamm-sparte Waschmittel um Persil und Spee ging der operative Gewinn im dritten Quartal um 6,4 Prozent auf 117 Millionen Euro zurück, weil die erfolgten Preiserhöhungen und Einsparungen noch nicht ausreichten.