Ölpreise fallen erstmals seit 2005 unter 50 Dollar

Außerdem verunsichern immer neue alarmierende Nachrichten aus der Automobilindustrie.

Singapur. Die Ölpreise haben am Donnerstag nach schlechten Konjunkturdaten aus den USA und wegen der Sorge über das Schicksal der großen US-Automobilkonzerne weiter nachgegeben. Im asiatischen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) 52,85 Dollar und damit 77 Cent weniger als am Vortag. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 87 Cent auf 50,85 Dollar.

Wenig später fielen die Ölpreise erstmals seit Mai 2005 an den internationalen Märkten unter 50 Dollar. Die Notierung für US-Rohöl fiel in New York zeitweise auf 49,91 Dollar je Barrel (159 Liter).

Eine Reihe von schlechten US-Konjunkturdaten, deren Ausmaß überrascht habe, verstärke die Sorge vor einem weiteren Abrutschen der Weltwirtschaft und einem damit verbundenen Rückgang der Ölnachfrage, hieß es von Experten. Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober mit Rekordgeschwindigkeit um 1,0 Prozent gesunken.

Dies ist der stärkste monatliche Preisrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Volkswirte hatten zuvor mit einem nur halb so starken Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatten die Preise noch stagniert. Auf dem Immobilienmarkt brach die Zahl der Baugenehmigungen überraschend deutlich ein und auch die Zahl der Baubeginne ging weiter zurück.

Außerdem verunsichern immer neue alarmierende Nachrichten aus der Automobilindustrie. Die jüngsten Daten zu den US-Ölreserven werten Analysten ebenfalls als Hinweis für den Rückgang der Nachfrage. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl und Benzin zuletzt gestiegen.