Pharmariese: Bayers neue Erfolgsstory

Der Schering-Kauf spült Gewinn in die Konzernkassen. Bei der Fusion müssen aber 6100 Leute gehen.

Leverkusen. Der Pharma- und Chemiekonzern hat sich gestärkt durch den Schering-Kauf nach dem Rekordjahr 2006 noch ehrgeizigere Gewinnziele gesetzt. "In diesem Jahr geht es schwungvoll weiter", kündigte Bayer-Chef Werner Wenning auf der Bilanzpressekonferenz an. Bei einer geplanten Steigerung des Konzernumsatzes um über zehn Prozent auf rund 32 Milliarden Euro soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ebenfalls um über zehn Prozent steigen. 2006 hatte das bereinigte Ebitda wegen Schering um 14 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zugelegt. Die Ebitda-Rendite, mit der der Konzern den Erfolg steuert, erreichte im vergangenen Jahr 19,3 Prozent. Für 2009 hat Wenning das Ziel von 22 Prozent ausgegeben. "Die Steigerung der Marge um drei Prozent lässt das Ergebnis um rund eine Milliarde wachsen", sagte er. Dabei soll das Gesundheitsgeschäft eine Marge von 27 (2006: 22,3) Prozent beisteuern, der Pflanzenschutz 24 (21,1) Prozent und der Kunststoffbereich mindestens 18 (16,5) Prozent. Die Börse, die sich auch über eine auf einen Euro je Aktie erhöhte Dividende freute, honorierte die ehrgeizigen Ziele. Die Bayer-Aktie war eine der stärksten im Dax.

Bayer-Chef Wenning verteidigt den Abbau von 6100 Stellen

Der Bayer-Chef verteidigte erneut den Abbau von 6100 Stellen im Pharmabereich bei Rekordergebnissen. Nach der Akquisition von Schering, die 17 Milliarden Euro gekostet hat, müssten überlappende Funktionen angepasst werden. "Wir können uns keine Mitarbeiter ohne Aufgaben leisten", sagte Wenning. In Deutschland werden 1500 Stellen, darunter 350 in Wuppertal abgebaut. Einem Teil würden auch Stellen in anderen Konzernbereichen angeboten. Auch will Wenning in den nächsten Jahren wieder rund 1700 neue Leute einstellen. Die Abbaukosten werden insgesamt auf eine Milliarde veranschlagt, ab 2009 sollen dann jährlich 700 Millionen Euro eingespart werden.