Hyundai i10: Ein kantenloser Korea-Knirps
Der Atos-Nachfolger i10 steht zu Preisen ab 10 000 Euro bereits bei den Händlern.
<strong>Düsseldorf. Schon wieder ein neuer Kleinwagen? Ja, sagt Hyundai. Das ist die Gewinnsparte. Und belegt es mit Zahlen. Jedes zehnte neue Auto soll laut Marktforschung 2011 ein Kleinwagen sein. Und der Atos, der bisherige Einstieg bei den Koreanern, war mit einem Marktanteil von rund fünf Prozent in diesem Segment wesentlich erfolgreicher als die anderen Hyundai- Modelle. 56 000 Stück davon wurden hierzulande in den letzten zehn Jahren abgesetzt. So folgt nun die Neuauflage des Einstiegsmodells. Der Namensprägung folgend, hört der Wagen auf das Kürzel i10 ("i" für Innovation). Er steht ab sofort als Fünftürer bei den Händlern. Der Neue hebt sich wohltuend vom wacklig wirkenden Vorgänger ab. In der Frontansicht dominieren die großen, in die Kotflügel gezogenen Klarglasscheinwerfer und die sie verbindende Chromleiste. Auch die nach hinten ansteigende Seitenlinie mit dem abschließenden Knick in der Seitenscheibe ist im Stil der Zeit, steht dem kleinen Koreaner aber gut. Gelungen auch die hintere Partie: Hier sorgen die großen Rückleuchten und die weit heruntergezogene Heckklappe für stilistische Harmonie. Insgesamt ist der i10 also eine charmante Erscheinung und der Designwandel vom Eckigen zum Runden wirkt gelungen. Die 3,75 Meter Fahrzeuglänge schlagen sich nicht in beengten Innenraumverhältnissen nieder. Der i10 legt bei allen wichtigen Maßen gegenüber dem Atos zu. Große Fensterflächen, leicht erhöhte Sitze und mehr Kopffreiheit sorgen für großzügiges Raumgefühl. Zusammen mit den straff gepolsterten Sitzen sollte das durchaus auch längere Reisen zulassen. Während man vorn überraschend bequem unterwegs ist, geht es hinten doch recht eng zu.
Auf den Sitzen dürften sich allenfalls Kinder wohlfühlen und ein dritter Mitfahrer - obwohl als Fünfsitzer deklariert - verbietet sich. Der Kofferraum liegt mit 225 Litern über dem gängigen Durchschnitt. Durch Umlegen der Rücksitzbank (60:40) vergrößert sich die Ladekapazität auf 910 Liter - für Hyundai das Argument, dass der Neue auch für gewerbliche Nutzer, für Pflegeund Botendienste von Interesse sein könnte. Dazu gibt es ein Ambiente, das ebenfalls Staub abgeschüttelt hat.
Leider wird der Selbstzünder nur in der Top-Ausstattung Style angeboten, die mit 12 600 Euro die Preis-Spitze markiert. Unklar auch, weshalb nur für ihn ESP geordert werden kann (550 Euro). Der 1,1-Liter-Benziner mobilisiert 49 kW/67 PS. Zwar mangelt es ihm an Durchzug, aber für die Stadt sollte es reichen. Mit fünf Litern auf 100 km ist er nicht viel durstiger als der Diesel und bei gleicher Ausstattung 1 600 Euro preiswerter.
Für den Herbst ist ein 1,2-Liter- Motor angekündigt.
1,1-LITER-BENZINER 49 kW/ 67 PS, Spitze: 151 km/h, Durchschnittsverbrauch je 100 Kilometer: 5,0 Liter Benzin; CO2-Ausstoß: 119 g/ km; Preis ab 9 990 Euro
1,1-LITER-DIESEL 55 kW/75 PS, Höchstgeschwindigkeit: 163 km/h, Verbrauch je 100 Kilometer: 4,3 Liter Diesel; CO2-Ausstoß: 114 g/km; Preis ab 12 590 Euro