Mazda2: Federgewicht im Zwergenstaat

Mazda hört auf mit dem ewigen Wettrüsten der Autohersteller. Zumindest bei den Kleinwagen machen die Japaner Schluss mit dem üblichen Dreisprung von größer, schwerer, teurer und rollen stattdessen einen deutlich geschrumpften und kräftig abgespeckten Mazda2 an den Start.

Er ist vier Zentimeter kürzer, 100 Kilo leichter und mehr als 500 Euro billiger als sein Vorgänger und kommt am 20. Oktober in den Handel. Die Preise stehen noch nicht fest, sollen aber "unter 12 000 Euro" beginnen. "Wir haben uns einfach gefragt, ob wir wirklich so weiter machen müssen", sagt Chefentwickler Shigeo Mizuno, dem aufgeladene Benziner oder Hybridantriebe zu schwer und zu teuer waren, um den Verbrauch zu senken. "So wären wir aus dem gesetzten Preiskorridor gefahren", rechtfertigt er seinen Alternativplan, bei dem er jede Komponente vor dem Einbau auf die Waage gelegt hat.<br />Am Ende ist das Platzangebot trotz der dezenten Beschneidung kaum verändert, der Kofferraum ist mit 250 Litern allemal ausreichend. Lohn der Mühe ist ein Verbrauch, der immer mindestens einen halben Liter unterhalb der wichtigsten Wettbewerber liegt. Zu Lasten der Sicherheit soll die Fastenkur allerdings nicht gehen.
Das Ziel sind fünf Sterne beim Euro- Crash, für die der Mazda2 nicht nur serienmäßig sechs Airbags, sondern auch als erstes Auto in diesem Segment in allen Varianten ein ESP bekommt. Ganz nebenbei gewinnt der Mazda2 mit dem neuen Zuschnitt auch noch an Eleganz. Schließlich ist aus dem nahe am Van gebauten Bruder des Ford Fiesta Fusion ein schnittiger Fünftürer geworden, der es künftig mühelos mit Polo & Co. aufnehmen soll.
Der Wagen schrumpft auf 3,88 Meter und wird deutlich flacher, bleibt aber mit 1,69 Metern ähnlich breit. Angeboten wird der Mazda2 zunächst mit drei Benzinern, die ohne teuren Schnickschnack wie Start-Stopp-Automatik oder Benzin-Direkteinspritzung auskommen: An der Basis steht ein 1,3-Liter mit 75 oder 86 PS und in beiden Varianten guten 120 Nm. Er braucht für den Standardsprint 14 oder 12,9 Sekunden, erreicht maximal 168 bzw. 172 km/h und ist mit 5,4 Litern zufrieden. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm pro Kilometer und macht den Japaner unter den Benzinern zu einem der Saubermänner in dieser Klasse.
Wenn zur Vernunft noch ein bisschen Vergnügen kommen soll, empfehlen die Japaner einen 1,5-Liter mit 103 PS und 137 Nm. Er steht mit einem Sprintwert von 10,4 Sekunden, 188 km/h Höchstgeschwindigkeit, 5,9 Litern Durchschnittsverbrauch und 140 Gramm CO2 pro Kilometer im Datenblatt. Wer noch mehr sparen will, der muss bis Mitte 2008 warten. Dann gibt es aus der Kooperation von Ford und dem PSA-Konzern auch einen Diesel mit 1,4 Litern Hubraum und etwa 70 PS. Geschätzter Verbrauch: Mit etwas Glück knapp unter vier Litern.

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