Wie die Vorgänger besticht der jetzige SL mit niedrigem Geräuschniveau beim Oben-ohne-Betrieb. Und wie für den kleineren SLK einst erfunden, umspült warme Luft aus den Kopfstützen den Hals der Insassen, falls es denen zu kühl wird im Fahrtwind. Erdacht wurde für diesen Nacken- Fön das schöne Wort "Air Scarf". Platz ist knapp im Auto, 339 Liter bei geschlossenem Dach, hinter die Sitze passen noch zwei schmale Taschen.

Der dreht deutlich höher als der Vorgänger, reagiert noch spontaner auf jeden Gaspedaltritt. Das neue Aggregat röhrt weit oben im Drehzahlband fast wie ein Formel 1- Wagen, aber nur fast. Den Liebhabern solcher Klänge wird es wohl gefallen. Wie alle anderen SL bremst die Elektronik bei 250 km/h den Vorschub des Sport-Motors ab, den eine perfekte, ruckfrei zupackende Sieben-Gang-Automatik erledigt.

Fast ein halber Liter weniger Sprit als zuvor soll damit verbraucht werden (9,9 Liter pro 100 km), was noch nicht prüfbar war. Wer gern die Grenzbereiche des Fahrens auslotet, wird sich an der neuen Lenkung erfreuen, die noch präziser, noch direkter reagiert.

Das ist markant im Kurvenlabyrinth spürbar: Bei stärkerem Lenkradeinschlag steigt die Übersetzung der rein mechanischen Direktlenkung, toll gemacht. Wer sie sucht, findet die Kurven-Ideallinie noch präziser. Der technische Trick, so Multhaupt, sei alt. Er stamme aus einem australischen Patent, das Flugzeugfahrwerke besser lenkbar gemacht hat.

SL 280 Drei Liter V6, 170 kW/231 PS, Spitze 250 km je h, Verbrauch 9,4 Liter, Preis ab 79 990 Euro

SL 350 3,5-Liter-V6, 232 kW/316 PS, 250 km/h, 9,9 Liter, Preis ab 86 570 Euro

SL 500 5,5-Liter-V8, 285 kW/388 PS, 250 km/h, 11,9 Liter Super, 108 700 Euro SL 600 5,5-Liter-V12, 286 kW/517 PS, 250 km/h, 13,9 Liter, ab 146 850 Euro