Nissan Quashqai: Der Nomade mit dem netten Naturell

Wendige Stadtautos liegen im Trend. Der Qashqai wagt sich auch ins Gelände.

Düsseldorf. Fast kann man es ja nicht mehr hören, das Wort Crossover. Doch nicht immer gelingt beim "Überkreuzen" die schmucke Mischung. Diesbezüglich hat sich die Arbeit der Japaner gelohnt. Wer anfangs noch Zweifel hatte, ob sich ein Wagen der Golf-Klasse mit klaffender Bodenfreiheit und wuchtigen 17-Zoll-Gummis überhaupt verkauft, darf jetzt gern klein beigeben: 130 000 europaweit abgesetzte Qashqai zeigen, dass der Markt sich durchaus für den schicken Nomaden begeistern kann. Der wendige Wagen entlehnt seinen Namen nämlich einem mittelöstlichen Wanderhirten- Stamm. Der Qashqai geht mit zwei Benzinmotoren und zwei Common-Rail-Dieseln sowie wahlweise Zwei- oder Vierradantrieb an den Start. Am besten gefällt der Wagen in der Kombination von stärkstem Diesel und Allrad-Antrieb. Der Selbstzünder stemmt mit 150 PS (110 kW) und einem Drehmoment von 320 Nm eine ordentliche Leistung aus zwei Litern Hubraum. Zwar knurrt das serienmäßig partikelgefilterte Triebwerk nach dem Kaltstart noch wie ein Hirtenhund, verliert die Unart aber bereits nach wenigen Kilometern. Haben sich die Kolben erst einmal warm gearbeitet, schnurrt die Fuhre angenehm ruhig gen Ziel. Die 100-Kilometer-Tour lässt sich dann im Schnitt mit weniger als acht Litern Diesel absolvieren. Allerdings verliert der Diesel im Stadtverkehr diese Spar-Tugend und genehmigt sich locker auch mal zwei Liter mehr. Erfreulich komfortabel geht es im Innenraum zu. Trotz großer Bodenfreiheit ist der Einstieg in den Fünftürer nicht schwieriger als in andere Mittelklasse-Modelle. Auf dem Gestühl lässt sich schnell die passende Sitzposition finden. Das Kofferabteil schluckt zwischen 400 und 1 500 Liter Last. Der Fahrer kommt mit den Instrumenten recht gut zurecht. Unkompliziert ist auch die Zuschaltung des Allrad-Modus. Im Normalbetrieb ist der Qashqai der pure Fronttriebler. Die Automatik reicht dann bereits aus, um Widrigkeiten des Alltags von nasser Wiese bis zum Neuschnee auf allen Vieren bewältigen zu können. Der Qashqai steigt preislich bei knapp 20 000 Euro ins Rennen um den Kunden ein. Am teuersten kommt am Ende der stärkste Diesel als Tekna-Version mit 31 890 Euro.