"Die Folgen des Seidenraupenkokons sind so faszinierend, das kann man gar nicht mit einer Arabeske beschreiben", wird Linkens im Programmheft zitiert. Und so bleibt seine Choreografie denn auch über weite Strecken abstrakt, wenngleich sie im ersten Teil mit einfachen Mitteln den Siegeszug der Seide von China hinaus in die Welt beschreibt.

Eine chinesische Kaiserin soll das Seidenweben erfunden, eine Prinzessin den wertvollen Stoff außer Landes geschmuggelt haben. Diese beiden Frauen hat Linkens zu einer "Seidengöttin" (Silvia Behnke) verschmolzen, ihren männlichen Widerpart tanzt Ziga Jereb. Mit einem beseelten Pas de deux der beiden beginnt das Stück.

Drei geschwungene Holzwände, leicht verschiebbar, bilden einen changierenden Hintergrund (Bühne: Ben Voorhaar), das Voranschreiten auf der Seidenstraße wird so suggeriert. Die Behnke hat irgendwann einen Seidenkokon in der Hand, dann werden es immer mehr. Kurz vor der Pause regnet es Kokons vom Bühnenhimmel.

Im ersten Teil stammen die Musiknummern überwiegend vom Projekt "Silk Road Journeys" des Cellisten Yo Yo Ma, verschiedene asiatische Einflüsse werden hörbar, die für mehrere Stationen auf der langen Seidenstraße stehen mögen. Der Tanz aber - viele Duette, Trios, nur ein größeres Ensemblestück - bleibt nicht nur abstrakt, sondern spiegelt auch nichts Fernöstliches wider.

100 Minuten, eine Pause, Auff.: 18., 28. Februar, 1., 7. März, Karten: 02151/80 51 25