Festival: Regisseur Jan Fabre - Trauerarbeit im Blumenmeer
Regisseur Jan Fabre bringt für die RuhrTriennale und die Salzburger Festspiele eine theatralische Totenmesse auf die Bühne.
<strong>Antwerpen. Vor dem Theatereingang steht ein Stahlcontainer mit hunderttausenden zertretenen Chrysanthemen. Auf der Bühne rutschen, laufen und springen die Tänzer durch zwei Handbreit hoch auf dem Boden verstreute Blumen. Der Tod steht im Mittelpunkt der Inszenierung "Requiem für eine Metamorphose", die der belgische Maler und Regisseur Jan Fabre derzeit in seinem Theater in einem Vorort von Antwerpen für die Ruhrtriennale einstudiert. Fabre gehört in Belgien zu den bekanntesten Künstlern. Das "Requiem" ist auch bei den Salzburger Festspielen zu sehen und gilt als eines der Highlights bei der Triennale.
Jürgen Flimm lässt Jan Fabre völlig freie Hand
Das renommierte Theater- und Opernfestival mit einem Etat von mehr als 40 Millionen Euro und spektakulären Aufführungsorten in früheren Industrieanlagen des Ruhrgebiets wurde im Frühjahr selbst vom Tod überrascht: Die designierte Intendantin Marie Zimmermann, die an Depressionen litt, nahm sich das Leben. Sie sollte 2008 die Festivalleitung übernehmen. Nun wird es nach dem Abschied des derzeitigen Intendanten Jürgen Flimm nach dieser Spielzeit für das kommende Jahr voraussichtlich einen Übergangskandidaten geben, bevor 2009 ein neuer Intendant mit komplett neuem Konzept antritt. "In nächster Zeit" verspricht die Festivalleitung dazu neue Informationen.Für sein "Requiem" hat Fabre von Flimm völlig freie Hand bekommen, wie er am Rande der Probe erzählt. Das von Fabre selbst geschriebene Zwei-Stunden-Stück orientiert sich an den acht Teilen der Totenmesse nach katholischer Liturgie. Alle Figuren im Stück haben professionell mit dem Tod zu tun - vom Pfleger eines Aidspatienten über die Sargträgerin bis hin zum Totengräber.
Festival Die diesjährige RuhrTriennale 2007 läuft vom 1. September bis zum 14. Oktober an verschiedenen Stätten im Ruhrgebiet und widmet sich den Mythen des Mittelalters.
Termin Das "Requiem für eine Metamorphose" wird bei der RuhrTriennale in der Bochumer Jahrhunderthalle am 5., 7., 9., 10. und 11. September, jeweils 20 Uhr gespielt.