Messe Ein Paradies für Brettspielfans und Familien
Mehr als 1700 Neuheiten bietet die diesjährige Spiel Essen. Es gibt nicht ansatzweise die Chance, alles anzuschauen. Hier ein paar Tipps.
In Halle 3 wartet der Stand von Gerhards Spiel & Design. Die Westerwälder präsentierten verschiedene Neuheiten: unter anderem „Flügelrad“, ein Zwei-Personen-Spiel, dass mit einem besonders für Holzspiele innovativem Mechanismus überzeugt; Triad, ein Strategiespiel, bei dem nach speziellen Vorgaben Dreiergruppen aus Würfeln gebildet werden müssen; und schließlich das Mini-Spiel WanTu, bei dem echtes Umdenken angesagt ist. Denn es gilt, dafür zu sorgen, dass der Gegner noch ziehen kann – im Gegensatz zu manch anderem Spiel, bei dem es darum geht, den Gegner im wahrsten Wortsinn matt zu setzen.
Variables Tetris auf dem Spielbrett
Auch bei Smartgames in Halle 5 gibt es zahlreiche Neuheiten zu testen – wenn auch kein Tetris im klassischen Sinn. Dafür aber ein Spiel, dass mit Tetris-ähnlichen Bauteilen arbeitet, die auf einem Spielbrett arrangiert werden müssen: Genius Square. Gleichzeitig versuchen die Spieler, ihre Spielsteine auf dem Brett zu platzieren, um zufällig platzierte Blocksteine herum. Der schnellere Spieler gewinnt. Es gibt mehr als 60.000 mögliche Kombinationen und alle lassen sich lösen.
Luftlinie 25 Meter weiter findet sich – ebenfalls in Halle 5 – der Messestand von HCM Kinzel, einem Verlag, der ebenfalls viel Erfahrung mit Logikspielen hat und auch in diesem Jahr wieder eines davon als Neuheit im Gepäck: „By the book“. Es gilt, nach speziellen Vorgaben ein Bücherregal aufzubauen, in dem ab und an auch eine Katze kuschelt. Das Spiel bietet 40 Aufgaben und eine kleine Wasserwaage, mit der sich prüfen lässt, ob das Regal korrekt und gerade aufgebaut wurde.
In Halle 6 ist eine Runde „Packeis am Pol“ bei Plan B empfehlenswert. Auf zur fröhlichen Fischjagd und dabei natürlich immer ein My schneller sein, als die Mitspieler, um nicht auf einer winzigen Eisscholle zurückzubleiben. Das taktische Familienspiel besticht nicht nur durch Kurzweil und Spielvergnügen, sondern auch durch liebevolles Spielmaterial, zum dem ein Schwung süßer Pinguine gehört.
Am Stand von Logis werden Eltern jüngerer Kinder fündig. Viele Spiele, liebevoll illustriert, schöne Optik und Haptik, süße Spielideen, die Kinder fordern, aber nicht überfordern und immer eine kleine Geschichte dazu. Bei „Quicky Quack“ (ab 3 Jahren) müssen die Entenküken ihrer Mama ins Wasser folgen. Und zwar bevor die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Wann sich die Sonne und wann die Entchen bewegen, entscheidet der Würfel.
Auf der Suche nach herausfordernden Spielen ist ein Stopp bei biwo Spiele zu empfehlen. In diesem Jahr hat der Verlag als Neuheit „Swop“ im Gepäck. Das Spiel basiert auf einer bunten Würfelauslage, in der zwei Spieler abwechselnd versuchen, möglichst lange Kombinationsketen zu bilden. Entweder aus gleichen Augenzahlen oder aus aufsteigenden. Da ist Konzentration gefragt, nur allzu schnell verschwimmen die zahlreichen Würfelaugen vor den eigenen Augen. Wem das nicht Herausforderung genug ist, für den gibt es eine zusätzliche schwierige Variante.
Familienspiele in Halle 5 und 6
Am Stand von Huch! sorgt das Spiel „Vernusst noch mal“ für erste herbstliche Gefühle. Dabei müssen die Spieler den Eichhörnchen helfen, ihre Wintervorräte wiederzufinden. Dafür müssen Farben und Formen (Pilz, Blatt, Stein) richtig zugeordnet werden. Klingt erst einmal einfach. Allerdings ändern sich diese Vorgaben mit jeder gewonnenen Nuss. Wer zuerst fünf Nüsse gefunden hat, gewinnt. Ein schönes Familienspiel, dass sich aufgrund seiner nicht allzu langen Spieldauer von zehn bis 15 Minuten auch gut für zwischendurch eignet.
Richtig viele Lacher gibt es mit Sicherheit bei „Arschmallows“ am Stand von Denkriesen. Wer glaubt, er wäre gut im Memory, wird bei diesem Spiel definitiv eines Besseren belehrt. Und dabei muss man sich doch eigentlich nur ein paar Karten der eigenen verdeckten Auslage merken – und der Auslagen der Gegner. Von wegen – so einfach ist es nicht. Hinzukommt die drollige Illustration des Spiels, auf allen Karten finden sich sehr Hinterteil-betonte Marshmallows in verschiedenen Röststufen. Die am wenigsten verbrannten bringen am wenigsten Punkte und das ist das Ziel des Ganzen. An der Illustration dürften sich allerdings die Geister scheiden. Was der eine witzig findet, ist dem anderen zu anstößig. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Noch einmal ein ganz anderes Spiel erwartet Musik-Fans bei Jumbo. Der Spiele-Hit aus dem Vorjahr, „Hitster“, hat Zuwachs bekommen. „Hitster Schlager-Party“. Mittels Spotify-App gilt es, Musiktitel in die korrekte Reihenfolge zu bringen, sortiert nach Erscheinungsjahr. Das Spiel ist keine Erweiterung im klassischen Sinn und lässt sich sowohl ohne „Hitster“ spielen, als auch kombiniert mit der Grundvariante.
Soweit ein Überblick über einige wenige der zahlreichen Neuheiten. Die Messe läuft noch bis Sonntag. Geöffnet ist Freitag und Samstag von 10 bis 19 Uhr, Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Die Vorort-Preise betragen für Erwachsene 23 Euro; Kinder (4 bis 12 Jahre) 14 Euro; Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderungen (ab GdB 50) 20 Euro, Familien (max. 5 Personen, 2 Erwachsene, Kinder nicht älter als 12 Jahre oder Schülerausweis) 56 Euro.
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