Dass sie jetzt im Museum nicht mehr berührt werden dürfen, ist schade, wollte er doch, dass die Gegenstände verändert, gedrückt, verbogen werden. Auf Nachfrage sagt er trocken: „Kaufen Sie eine, dann können Sie mit ihr machen, was Sie wollen.“ Der 83-jährige Künstler, der eigens zu seiner großen Schau aus den USA nach Köln gekommen ist, hat seinen Humor nicht verloren.

Heute ist Claes Oldenburg vor allem bekannt durch seine monumentalen Skulpturen im Stadtraum, die Zahnpastatuben und Spitzhacken, Eishörnchen und Kirschen. Die Ausstellung im Museum Ludwig: „Claes Oldenburg. The Sixties“, die vom Museum für Moderne Kunst in Wien konzipiert wurde, möchte hingegen die frühen Jahre des viermaligen Documenta-Teilnehmers untersuchen.

Für die Rauminstallation The Street holte der Künstler das Ghetto in die Galerie, ließ aus alter Pappe, Zeitungen und verkohlten Holzresten einen zerfallenden Slum erstehen, in dem exstatisch-düstere Performances stattfanden. In seinem nächsten Projekt The Store produzierte und verkaufte er einem vollgestopften Laden seine bunt bemalten Skulpturen, die die Törtchen, Hamburger und Eisbecher in den Läden drumherum imitierten.

Das Mouse Museum indes, 1972 zur Documenta IV entstanden, ist ein persönliches Archiv des Künstler-Sammlers, in dem er ein buntes Allerlei von Fundstücken präsentiert. Der Künstler nennt es „A Picture of Civilisation“, ein Bild der Zivilisation, expressiv und emotional.

Das Museum Ludwig in Köln, Heinrich-Böll-Platz, zeigt Claes Oldenburg von diesem Samstag bis zum 30. September. Geöffnet: Di - So 10-18, jeden 1. Do 10-22 Uhr. Katalog 48 Euro.