Daniel Buren füllt den Grand Palais mit einem Farbspektakel

Paris. 377 bunte Kreise auf 1500 schwarzen und weißen Pfeilern: Der französische Künstler Daniel Buren (74) hat mit seinem typischen Spiel aus bunten Farben und geometrischen Formen den Pariser Grand Palais in eine labyrinthartige Wandelhalle verwandelt.

Unter dem Titel „Excentrique(s)“ lässt Buren die Besucher in ein wahres Farbengewitter geraten — wenn der Wettergott mitspielt. Fällt genügend Sonne durch das riesige Glasdach, reflektieren die Farben der gelben, blauen, grünen und orangefarbenen Plastikkreise auf dem Betonboden.

Buren braucht Licht, viel Licht. Ohne Helle und Leuchtkraft wirkt sein Pfeilerwald in dem riesigen Bauch des Grand Palais verloren. Den Launen des Wettergotts entkommt man aber, wenn man die Ausstellung abends besucht: Nach Einbruch der Dunkelheit wird das Werk von Projektoren beleuchtet.

Buren ist nach Anselm Kiefer, Richard Serra, Christian Boltanski und Anish Kapoor der fünfte Künstler, der zur jährlichen „Monumenta“ den riesigen Grand Palais bespielt. Der 74-Jährige tritt ein schweres Erbe an. Kapoors aufblasbares Luftballon-Monster im vergangenen Jahr zog in nur sechs Wochen rund 280 000 Besucher an.

„Ich will das Licht dieses Glaswtempels benutzen“, erklärte Buren. Statt durch das pompöse Hauptportal tritt der Besucher durch einen Seiteneingang in die größte Ausstellungshalle von Paris. Durch einen kleinen Gang führt er den Besucher in seine Wandelhalle aus 1500 Pfeilern, deren erster Effekt an Spiegellabyrinthe auf Jahrmärkten erinnert.

Hauptsächlich auf den Boden schaut man bei Burens Werk, wenn bei genügend Licht die Kreise herrliche Farbbilder auf den sonst nackten Betonboden zaubern. Der Blick nach oben ist nur in der Mitte des Grand Palais frei. Dort hat der Künstler neun Podien aus Spiegelglas aufgestellt, in denen sich die 45 Meter hohe Glaskuppel reflektiert.