Erste Schätze verlassen Krefeld

Lauffs-Sammlung: Einige Bilder gehen an Sotheby’s, andere an Galerien.

Krefeld. In Kürze werden die ersten 40 Werke aus der Sammlung von Helga Lauffs das Kaiser-Wilhelm-Museum verlassen. Derzeit werden im Krefelder Haus am Karlsplatz die Formalitäten der Übergabe erledigt.

Es sind die sicherlich kapital-sten Werke der rund 500 Werke umfassenden Sammlung, die nun abgezogen werden. Dazu gehören etwa Robert Rauschenbergs "Slug" oder auch Twombleys "The Castle", große Werke von Yves Klein, Richard Long, wichtige Arbeiten von Warhol, Oldenburg und Gerhard Richter.

Der Zeitpunkt ist gut gewählt. Wo über viele Jahre die Glanzlichter des Museums, die großen Werke der amerikanischen Pop- und Op-Art, für Staunen gesorgt haben, im großen Oberlichtsaal des Hauses, ist derzeit die Ausstellung "Der große Wurf" über das Phänomen der Faltungen in der Kunst der letzten 50 Jahre zu sehen. Wenn diese Ausstellung am 25. Mai wieder schließt, wird man alle die Werke, die einmal für das Renommee des Hauses einstanden, nicht mehr sehen können.

Der Anwalt der Sammlerin Helga Lauffs (82) erklärte, wohin dann die einstigen Krefelder Schätze gehen werden. Die sicherlich größten Highlights, speziell die Werke der amerikanischen Pop- und Op-Art, gehen an das Auktionshaus Sotheby’s zwecks Versteigerung. Offensichtlich ist, dass die Sammlerin auch die Erbansprüche ihrer insgesamt sechs Töchter zu befriedigen hat. Ein weiterer Teil der Sammlung ist schon an eine Kunstgalerie in London/Zürich veräußerst worden. Ein dritter Teil der Sammlung soll allerdings an ein anderes Museum gehen. An welches, ist noch nicht bekannt.

Die Lauffs-Sammlung hatte im Jahre 1968 im engen Kontakt zwischen der Familie Lauffs und dem damaligen Krefelder Museumschef Paul Wember ihren Anfang genommen. Im vergangenen Jahr kam es dann zum Zwist zwischen der Stadt Krefeld und der Sammlerin Helga Lauffs, die angab, im maroden Krefelder Haus seien ihre Kunstwerke nicht mehr gut aufgehoben. ipa