Michelangelo-Gemälde hinter Sofa gefunden

Das Bild könnte 217 Millionen Euro wert sein.

Rom/New York. Ein seit 27 Jahren in den USA hinter einem Sofa schlummerndes Ölgemälde ist möglicherweise ein echter Michelangelo und Millionen wert. Die Besitzer, eine deutschstämmige Familie in Buffalo im US-Bundesstaat New York, war schon immer davon überzeugt, doch Beweise für die Echtheit des Bildes hatte sie nicht. Nun kam der italienische Kunsthistoriker und Restaurator Antonio Forcellino zu demselben Ergebnis.

Das über Generationen vererbte Gemälde, das eine "Pietà" - eine Muttergottes mit dem vom Kreuz genommenen Jesus im Schoß - darstellt, hing nach einem Bericht der "New York Post" vom Montag jahrelang im Wohnzimmer der Familie Kober. Als die Kinder das Kunstwerk beim Spielen mehrere Male mit einem Tennisball trafen, nahm Vater Martin Kober es ab und brachte es hinter dem Sofa in Sicherheit. Und dort blieb es lange liegen.

Erst im Jahr 2003 nach seiner Pensionierung kam der ehemalige Luftwaffen-Offizier wieder dazu, sich um den "Mike", wie das Bild von den Kobers liebevoll genannt wurde, zu kümmern. Denn sein Vater hatte ihn gebeten, prüfen zu lassen, ob das Bild wirklich ein echtes Werk des italienischen Künstlers Michelangelo (1475-1564) sei. Und so beauftragte Kober den Renaissance- und Michelangelo-Experten Forcellino.

"Ich bin Restaurator und daher an übermalte Bilder gewöhnt", erzählt Forcellino. Auf dem Weg in die USA sei er davon ausgegangen, es handele sich um eine Kopie. Vom ersten Anblick an habe dann für ihn aber kein Zweifel mehr bestanden: "Ich bin absolut überzeugt, dass dies ein Michelangelo-Gemälde ist, und in Wirklichkeit ist das Werk viel schöner als andere, die etwa in Rom und Florenz hängen", begeistert sich der Experte.

Laut "New York Post" hat der Michelangelo inzwischen seinen Platz hinter dem Sofa verlassen und liegt in einem Bankschließfach - der Wert des Gemäldes wird auf 300 Millionen Dollar (217 Millionen Euro) geschätzt.