Saskia Rembrandt ist in Düsseldorf gelandet

„Der verbotene Blick auf die Nacktheit“ wird die wertvollste Ausstellung.

Düsseldorf. Rembrandts "Diana mit Aktäon und Kallisto" von 1634 wurde gestern unter Polizeischutz im Düsseldorfer Ehrenhof angeliefert. Das Bild reiste in Begleitung der Restauratorin Daniela Deuss und wurde von ihrem Düsseldorfer Kollegen Gunnar Heydenreich nach allen Richtlinien der Vorsicht in Empfang genommen. Originale des niederländischen Künstlers aus der Epoche des Goldenen Zeitalters sind unbezahlbar und kommen nicht mehr auf den Markt.

Das Bild, ein kleineres Format im Vergleich zu den Werken von Rubens und Veronese, bestückt die vermutlich wertvollste Ausstellung, die es je im museum kunst palast gegeben hat. Unter dem Titel des mythologischen Paars "Diana und Actaeon" geht es um den "verbotenen Blick auf die Nacktheit". Rembrandt war 28Jahre alt und Werkstattleiter bei Hendrick van Uylenburgh, als er das Werk schuf.

Er hatte Uylenburghs Nichte Saskia im gleichen Jahr geheiratet. Die 22-Jährige wird von ihrem Ehemann beinahe als Nebenfigur im Bild erwähnt. Im Mittelteil geht es um verschiedene Knäuel junger Frauenkörper und erstaunter Männer beim Anblick der nackten Schönheit. Währenddessen scheint Saskia als junges, wunderbar in sich ruhendes Wesen von dem dramatischen Geschehen nichts zu wissen.

Sie hat mit dem Bildinhalt nichts zu tun, sie bemerkt das Geschehen gar nicht. Ganz ruhig watet sie im Wasser, ganz für sich genießt sie die Erfrischung des kühlenden Nass. Unabhängig von jedem mythologischen Vorwand erscheint sie als eine moderne Badende. Das Bild betont den Stilwechsel Rembrandts vom Maler des Barock in den des Psychologen der Gegenwart.

Dieses Wunderwerk der Malerei ist eine Leihgabe des Fürsten zu Salm-Salm aus der Wasserburg Anholt bei Bocholt. Andere Werke kommen aus privaten und öffentlichen Sammlungen zwischen Rom und Amsterdam, Paris und Madrid, Helsinki und Zürich, um nur einige Beispiele zu nennen. hm

Die Ausstellung wird am kommenden Freitag um 19 Uhr eröffnet. Eine Besprechung folgt.