Von Monet bis Miró: Moderne Kunst in Karlsruhe

Karlsruhe (dpa) - Von Claude Monet, Paul Cézanne, Otto Dix bis hin zu Joan Miró - die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe präsentiert ihre hochkarätige Sammlung moderner Kunst an prominenter Stelle.

Vom 30. April an sind mehr als 200 Meisterwerke im farblich aufgefrischten Hauptgebäude der Kunsthalle zu sehen. Die Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Druckgrafiken waren in einem Nebentrakt untergebracht, in anderen Sälen verstreut oder sie schlummerten im Depot. Als einzige Leihgabe ist auch eine „alte Bekannte“ erstmals wieder in Karlsruhe: Das Skulpturen-Fragment „Die Schwangere“ von Emy Roeder aus dem Jahr 1918.

Die Skulptur gehörte ursprünglich der Kunsthalle. Sie war von den Nazis als „entartete Kunst“ beschlagnahmt worden und lange verschollen. Im vergangenen Sommer war sie bei Ausgrabungen vor dem Roten Rathaus in Berlin wiederentdeckt worden. Von der ursprünglich rund 80 Zentimeter hohen Figur ist bislang allerdings nur der Kopf und ein Teil des Umhangs gefunden worden. Emy Roeder (1890-1971) stammt aus Würzburg. Ihre „Schwangere“ zählt nach Angaben der Kunsthalle vom Donnerstag zu den eindrucksvollsten Frauendarstellungen der expressionistischen Bildhauerei.

Die Sonderausstellung „Unsere Moderne - Cézanne. Miró. Matisse. Kirchner. Beckmann. Klee.“ ist bis zum 3. Oktober zu sehen. Sie vereint bedeutende Werke des französischen Impressionismus, Kubismus, Expressionismus bis hin zur konstruktiv-konkreten Kunst.

Seien es die Impressionisten um Claude Monet, Camille Pissarro und Edgar Degas oder die Väter der Moderne wie Paul Cézanne, Paul Gauguin und Henri Matisse - vieles dürfte Kunsthallen-Besuchern bekannt vorkommen. Die Arbeiten präsentieren sich aber in neuen Gruppen, als hervorgehobene Einzelstücke oder vor blauem Hintergrund. So wie Robert Delaunays „Eiffelturm“, Franz Marcs „Rehe im Walde“, August Mackes „Leute am blauen See“ oder die berühmte „Improvisation 13“ von Wassily Kandinsky.

Den Besucher erwarten auch kleine Entdeckungen wie Marcs Tempera-Zeichnung „Drei Pferde am Waldwasser“ aus dem Jahr 1913 und seltene Zeichnungen sowie Druckgrafiken von Erich Heckel und Emil Nolde. Ein markanter Hingucker ist unter anderem das Gemälde „Sieben Todsünden“ von Otto Dix, ein Hauptwerk des Künstlers. Die Schau will Künstler hervorheben, die maßgeblich an der Erneuerung der Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts beteiligt waren. Am Ende stehen so ausgesuchte Werke aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg: darunter Arbeiten von Jean Dubuffet, Yves Klein, Georg Baselitz oder Gerhard Richter.

Die 1846 eröffnete Karlsruher Kunsthalle gehört zu den bedeutendsten und ältesten Kunstmuseen Deutschlands. Sie beherbergt deutsche Malerei von der Gotik bis zur Moderne, niederländische Malerei von der Renaissance bis zum Barock und französische Malerei vom Frühbarock bis zur Moderne. Außerdem hat das Haus bedeutende Skulpturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und eine wertvolle Grafische Sammlung.