Pulitzer-Preis für den Lyriker Bob Dylan
Auszeichnungen: Das große Ziel des amerikanischen Sängers ist der Literatur-Nobelpreis.
New York. Schon lange fordern die Fans den Literaturnobelpreis für Bob Dylan, aber dafür ist er mit 66 (im Mai 67) noch viel zu jung. So viel weiß man aus der Geschichte der Nobelpreise: Den erhält nur, wer kurz vor dem Ableben steht. Immerhin wurde ihm ja bereits 2001 die Ehre des inoffiziellen Nobelpreises, des Polar Music Prize, zuteil.
Doch jetzt erfahren die Freunde des Barden und Bänkelsängers (und nicht zuletzt dieser selbst) eine Genugtuung: Bei der Bekanntgabe der diesjährigen Träger der renommierten Pulitzer-Preise Montag nacht in New York war auch Bob Dylan dabei - mit dem Sonderpreis "für seine lyrischen Kompositionen". Denn sie besäßen "außerordentliche poetische Ausdruckskraft".
Dylan ist bekanntlich ein Allroundgenie. Er ist Komponist, Musiker, Sänger, Dichter und Maler - erst jüngst zeigten die Kunstsammlungen Chemnitz 170 Aquarelle und Gouachen von ihm. 2004 erschienen im Hamburger Verlag Hoffmann und Campe seine Texte in der Übersetzung von Gisbert Haefs, 2006 noch einmal die kompletten Songtexte bei Zweitausendeins in zweisprachiger Fassung. Von Günther Amend bis Sam Shepard haben unzählige Autoren dem amerikanischen Poeten Biographien oder darstellend-analytische Werke gewidmet.
Das letzte "Best Of"-Album erschien 2007 weltweit in zwei Versionen. Eine Ausgabe enthält 18 der erfolgreichsten Dylan-Songs, die "Highlight Deluxe Edition" beinhaltet 51 Tracks auf 3 CDs sowie viel Zubehör.
Fest steht indes, dass manche Texte seiner Lieder eine Komplexität erreichen, wie sie nur der wahren Poesie vorbehalten ist - und wie man sie in der Popmusik eher nicht findet, voller Metaphern und literarischer Verweise. Und mag sein "stream of consciousness" in der Vergangenheit auch eher von Drogen als von Literatur geprägt sein- ein Dylan darf das.