Meinung Sprengung von Geldautomaten: Polizei im Hintertreffen
Die Banden gehen äußerst skrupellos vor. Bei der Sprengung der Geldautomaten ist ihnen das Risiko egal, Menschenleben zu gefährden. Als „pures Glück“ hat eine LKA-Sprecherin den Umstand bezeichnet, dass es bislang keine Verletzten gegeben hat.
Das ist bei aktuell 43 Sprengungen keine Selbstverständlichkeit.
Dies führt aber auch dazu, dass sich die Diskussionen bislang „nur“ um materielle Schäden drehen. Bleibt der Blick auf die Ermittlungen der Polizei. Die Beamten sind fast immer im Hintertreffen. Besonders spektakulär war die Verfolgungsjagd, die Anfang September über sieben Autobahnen bis nach Holland führte. 21 Streifenwagen und ein Polizeihubschrauber reichten nicht, um die flüchtenden Täter zu stellen. Später stellte sich sogar heraus, dass die Räuber zwischendurch gestoppt hatten, um ihren Wagen aufzutanken.
Im Düsseldorfer Landtag hat die Opposition die Tatserie genutzt, um NRW-Innenminister Ralf Jäger anzugreifen. Natürlich hat seine Behörde die Aufgabe, die Öffentlichkeit vor diesen Verbrechern zu schützen. Aber wie? Die Zusammenarbeit der NRW-Polizei mit der Sonderkommission „Heat“ des LKA hat noch zu keinem Durchbruch geführt. Lediglich acht Taten konnten aufgeklärt werden, zwei Verdächtige wurden festgenommen und drei weitere sind auf der Flucht, aber wenigstens auf der Fahndungsliste.
Die Führungsriegen der Banken wiederum machen sich hinter fest verschlossenen Türen Gedanken, wie die Geldautomaten umgerüstet werden können — und was dies kosten darf. Natürlich wäre es wirtschaftlicher Irrsinn, alle Geräte sofort sprengsicher zu machen oder auszutauschen. Aber bisher gibt es keine andere Lösung.