Wir freuen uns auf die Olympischen Spiele

Am Freitag wird in London das größte Sportfest der Welt eröffnet.

Die Euro-Krise macht Pause, und selbst König Fußball dankt vorübergehend ab. Am Freitagabend eröffnet die Queen die Olympischen Spiele 2012. London hat die Welt zu Gast. Die Bankenmetropole zeigt sich von ihrer sportlichen Seite und Hunderttausende in den Stadien rund eine Milliarde an den Fernsehschirmen schauen der britischen Hauptstadt dabei zu.

Wir Deutschen drücken diesmal 392 Sportlern die Daumen. Der Deutsche Olympische Sportbund schickt die kleinste Mannschaft seit der Wiedervereinigung an den Start. Schuld daran sind vor allem die Ballsportarten, in denen es deutschen Teams nicht gelingen wollte, sich für Olympia zu qualifizieren.

Also kicken Frauen und Männer anderer Nationen ohne die Stars des DFB um Gold, suchen die Handballer ohne Deutschland ihre besten Teams, und auch die Basketballer um Superstar Dirk Nowitzki müssen auf der Zuschauertribüne Platz nehmen. Doch die Trauer darum sollte nicht lange währen.

Schließlich sind die Olympischen Spiele auch und in erster Linie ein Schaufenster für Sportarten und deren Athleten, die sonst zu unrecht kaum im Fokus stehen. Die deutschen Hockeymannschaften etwa spielen seit Jahr und Tag sowohl bei den Herren als auch bei den Damen in der Weltspitze mit. Die Schützen sind immer für eine Medaille gut. Und auch die Judoka haben für deutsche Olympiamannschaften bisweilen den Bann gebrochen.

Es ist gerade diese Vielfalt von Sportarten und die Vielzahl der Athleten aus aller Herren Länder, die Olympische Spiele so außergewöhnlich machen. Hier die Spitzensportler wie etwa die Schwimmerin Britta Steffen, dort die Athletin aus Bahrain oder aus Indien, die den Stars im Wasser um Sekunden oder gar Minuten hinterher schwimmen. Für sie gilt: Dabei sein ist alles. Sie werden ebenso angefeuert und bejubelt wie die Profis, die immer als Erste am Anschlag sind.

Das ist Olympia. Das ist der Unterschied dieses Sportfestes zur Leistungsschau der Fußball-Millionäre — ohne die das Leben des Sportfans freilich fad wäre.

Aber in diesen Tagen tritt König Fußball gern ins zweite Glied und überlässt den Olympioniken die Bühne. Jetzt geht es los. Freuen wir uns mit den Athleten und hoffentlich über viele Medaillen für das deutsche Team.