Fußball SG Unterrath will sich aus Schlamassel befreien

Der Stürmer kämpft mit der SGU gegen den Abstieg. Er hatte sich die Rückkehr zu seinem Heimatverein anders vorgestellt.

SC Kapellen gegen die SG Unterrath – diese Partie hatten sich Kenner der Fußball-Landesliga vor dieser Saison vermutlich als Spitzenspiel farbig im Kalender markiert. Wenn beide Teams Freitagabend auf dem Nebenplatz des Erftstadions aufeinander treffen, steht in Wahrheit aber Abstiegskampf auf der Agenda. Sowohl der langjährige Oberligist aus Kapellen als auch die SGU belegen vor dem 13. Spieltag völlig überraschend einen direkten Abstiegsplatz. „Ich glaube, beide Klubs hatten vor dieser Saison ganz andere Ambitionen“, sagt Zissis Alexandris, für den die heutige Begegnung mit Blick auf die Tabelle ein „klassisches Sechs-Punkte-Spiel“ darstellt.

Dass man in Unterrath vor dieser Saison höhere Ziele ins Auge gefasst hatte, hängt auch eng mit Zissis Alexandris zusammen. Der 27-Jährige gehörte im Sommer zu den zahlreichen namhaften Zugängen, mit denen die SGU über kurz oder lang den Aufstieg in die Oberliga ins Visier nehmen möchte. Der in der Unterrather Jugend groß gewordene Alexandris sollte mit Toren und Erfahrung, die er zwischenzeitlich bei den Oberligisten VfB Hilden, TSV Meerbusch und Ratingen 04 gesammelt hatte, seinen Teil dazu beitragen. Nach knapp der Hälfte der Saison lässt sich sagen, dass Alexandris persönlich mit fünf erzielten Treffern durchaus sein Können aufblitzen ließ, die Mannschaft als Ganzes aber deutlich hinter den Erwartungen herhinkt. „Wir haben uns zu Beginn wohl zu sehr auf die Qualität der Einzelspieler im Kader verlassen und den Fokus darauf gelegt, guten Fußball zu spielen“, verrät der Mittelstürmer. Doch weil die Gegner die Unterrather DNA schnell entschlüsselt und die Schwächen in der Defensive schonungslos aufgedeckt hatten, steckt die SGU nun im Schlamassel.

Alexandris will noch bis zur
Winterpause durchhalten

Die Hoffnungen auf bessere Zeiten ruhen seit wenigen Wochen auf den Schultern des neuen Trainers Christian Schmitz. „Unter ihm haben wir wieder eine bessere Struktur im Spiel gegen den Ball und verrichten eine höhere Laufarbeit“, betont Alexandris. Er selbst geht in den schwierigen Zeiten als Kapitän mit bestem Beispiel voran und stellt sich trotz Verletzung in den Dienst der Mannschaft. „Ich habe mir schon am fünften Spieltag gegen Büderich die Bänder im Sprunggelenk gerissen und spiele seitdem mit dickem Knöchel“, verrät das Unterrather Eigengewächs.  

Trotz großer Schmerzen will Alexandris noch bis zur Winterpause durchhalten. „Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst. Ich will dem Verein, bei dem ich groß geworden bin, etwas zurückzahlen“, erklärt der Grieche, der in Zukunft noch einiges vor hat mit seinem Stammverein. „In dieser Saison geht es nur um den Klassenerhalt. In Zukunft wollen wir dann aber einen neuen Anlauf auf die Oberliga nehmen.“