Heimspiel gegen Augsburg DEG weiterhin von personellen Sorgen geplagt

Wenn die DEG trifft Freitag als Achter auf den Vorletzten Augsburg. Manager Niki Mondt gibt darauf wenig. Er hat andere Sorgen.

Victor Svensson im Spiel gegen München. Der Schwede ist einer von drei Stürmern, die der Düsseldorfer EG gerade verletzungsbedingt fehlen. Immerhin befindet er sich aber wieder im Training.

Foto: Ja/Ralph-Derek Schröder

Die letzten Wochen müssen sich für die Düsseldorfer EG fast angefühlt haben wie Urlaub. Erst die Länderspielpause, dann der spielfreie Sonntag, folglich stand in den vergangenen 19 Tagen nur ein einziges Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) an – was dem Team von Trainer Roger Hansson aber nur recht kam nach den anstrengenden Monaten zuvor. Einer allerdings hatte alle Hände voll zu tun: Niki Mondt. Der Sportdirektor ist seit der schweren Verletzung von Brendan O‘Donnell weiter auf der Suche nach einem neuen Stürmer. Doch bislang gibt es lediglich zu vermelden, „dass mir zwei Kandidaten final abgesagt haben“, sagt Mondt, der deswegen aber natürlich nicht aufgegeben hat: „Ich verfalle nicht in Panik, weil wir das temporär überstehen können, aber es steht außer Frage, dass ich handeln muss.“

 Jakub Borzecki bekam
einen Schläger ins Gesicht

Eines werde er aber nicht tun: „Ich hole keinen Spieler, um einen Spieler zu holen – ich muss schon überzeugt sein“, sagt der Manager. Und genau das ist das Problem. Der Markt ist so gut wie leer, viele Konkurrenten suchen ebenfalls, und in der Regel haben die finanziell bessere Argumente als die DEG. Deshalb macht sich Mondt nun Gedanken, „ob meine Ansprüche vielleicht zu hoch sind“. Noch hat er die nicht runtergeschraubt, aber wenn es noch viel länger dauert, wird das wohl geschehen. Bis zum Heimspiel an diesem Freitag (19.30 Uhr/Magentasport) gegen die Augsburger Panther wird es aber definitiv nichts mehr mit einem neuen Mann für die Offensive. Umso ärgerlicher, dass Jakub Borzecki nicht spielen kann. Beim 4:1 über Frankfurt am vergangenen Freitag hatte der 20-Jährige den Schläger eines Gegenspielers ins Gesicht bekommen, danach war seine Oberlippe gespalten, er musste sofort ins Krankenhaus. Borzecki ist nach O‘Donnell und Victor Svensson nun der dritte Stürmer, der ausfällt. Hinzu kommt Verteidiger Kyle Cumiskey, für den die Saison schon vorbei ist.

Schwerwiegende Ausfälle, und dennoch erlebt die DEG am Freitag etwas, was bislang nicht oft vorgekommen ist in dieser Saison: Sie geht als klare Favoritin in ein Spiel. Schließlich empfängt da der Tabellenachte den Vorletzten. Die DEG blickt nach 20 Spielen auf elf Siege, die Augsburger nur auf fünf. Auswärts läuft es für den AEV sogar noch schlechter: Nur ein Sieg aus elf Spielen, kein Team ist schlechter.

Niki Mondt wäre allerdings kein DEL-Manager, wenn er nicht sagen würde: „Das interessiert mich nicht. Wir haben keinen Vorteil dadurch, dass wir auf dem Papier Favorit sind.“ Denn: „Die Augsburger werden um ihr Leben kämpfen, und wahrscheinlich noch ein Prozent mehr, als es alle anderen tun.“ Man kann seit der Vorsaison ja wieder absteigen, je nach dem, wer in der DEL2 Meister wird, müssen aus der DEL sogar zwei Teams runter. Stand jetzt würde es auch die Augsburger erwischen, 1994 immerhin Gründungsmitglied der DEL. Da war es schon überraschend, dass sie sich in der Länderspielpause nicht branchenüblich von Trainer Peter Russell trennten, zuvor hatte es neun Niederlagen in Folge gegeben, danach war der AEV Letzter. Doch er hielt an dem Schotten fest, und wurde zumindest im ersten Spiel nach der Pause dafür belohnt, da gab es ein 2:1 über Bietigheim. Danach habe es laut Dennis Endras in der Kabine zwar „kein Feuerwerk“ gegeben, „dafür haben wir noch viel zu viel Arbeit vor uns“, sagte der Torhüter der „Eishockey News“, aber sie waren „einfach nur glücklich, dass die viele Arbeit gefruchtet hat“.

Auch am Sonntag danach beim 2:3 beim Tabellenführer aus München zeigten die Panther eine ordentliche Leistung. Geht es nach DEG-Manager Mondt, kommt da am Freitagabend also kein ligauntauglicher Abstiegskandidat in den Dome: „Augsburg ist eine Mannschaft, die das Niveau hat, um Platz zehn zu spielen, eigentlich ist das mit uns auf Augenhöhe.“

Was der erste Saisonvergleich Ende September zeigte, da gewann der AEV 2:1. Zwar einer von nur fünf Saisonsiegen, aber zu selbstsicher sollte sich die DEG am Freitag nicht sein, sonst folgt da gleich der sechste.