Kulturprogramm zur UEFA EURO 2024 Von haarigen Männerbeinen und Spitzenschuhen
Düsseldorf · Das Theatermuseum will mit einer Ausstellung Fortuna- und Ballettfans erreichen.
Fußball und Ballett haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Während sich beim Ballett alles um Eleganz und Leichtigkeit dreht, geht es auf dem Fußballplatz oft ruppig zu. Hauptsache man gewinnt. Zur Fußball-EM bietet das Theatermuseum mit der Ausstellung „Exzellente Fußarbeit. Ballett am Rhein trifft Fortuna Düsseldorf“ ein Kulturangebot, das die beiden Disziplinen vereint. In Form von Bewegtbildfotografien werden diese in einen Dialog gestellt, um Fortuna- und Ballettfans sowie Fotografieinteressierte anzusprechen.
Ab dem 19. April werden in vier Ausstellungsräumen und dem angrenzenden Flur rund 120 Stücke präsentiert: Kostüme aus dem eigenen Bestand, Bewegtbildfotografien, Trikots, Sammelbilder, Kostümentwürfe, Autogrammkarten und Riso-Drucke. Im Fokus stehe die Abbildung von Körpern in Bewegung und die Bewegtbildfotografie mit all ihren Eigenheiten, sagt Museumsleiter Sascha Förster. „Es geht bei uns auch darum, bewusst bei beiden Sportarten den Blick auf die Fotografien als Fotografien zu werfen. Das gilt für Fußball und darstellende Künste glaube ich gleichermaßen, dass man sie oft nur als Dokumente betrachtet.“
Die eigene ästhetische Qualität der Kunstwerke falle oft hintenüber und soll in der Ausstellung gewürdigt werden. Zu gleichen Anteilen sollen die beiden Sportdisziplinen Platz im Theatermuseum finden, sagt Förster. Sowohl die Ballett- wie auch die Fortuna-Fotografien würden dabei mehrere Jahrzehnte abbilden und die damit verbundene fototechnische Entwicklung. Die meisten Fotografien seien von Eduard Straub. Das Fortuna-Material werde vom Vereinsarchiv selbst und dem Stadtarchiv sowie vom Fotografen Freddy Scheidemann gestellt. Viele Arbeiten im Bereich Ballett stammen vom Fotografen der Oper am Rhein Daniel Senzek.
Bei den Ballettfotografien gebe es eine Besonderheit. Hier hatten Besucher der Plattform namens nextmuseum die Möglichkeit, unter rund 40 Werken selbst zu bestimmen, welche Fotos aus der Ballettinszenierung „Die steinerne Blume“ gezeigt werden sollen. Durch die Abstimmung von Außenstehenden sollte ein anderer Blick auf das Material ermöglicht werden, so Förster, denn ihm und seinem Team als Kuratoren der Ausstellung seien die Arbeiten bestens bekannt.
Eine Art Installation, die einen Kunstrasen mit einer Ballettstange und einer Fototapete einer der Spielstätten des Düsseldorfer Fußballvereins miteinander koppelt, erwartet die Besucher im Flur. Farbenprächtige Drucke, die mit dem japanischen Druckverfahren in Zusammenarbeit mit dem Sprachintegrationsverein „Hispi“ entstanden sind, zieren zwei Wände. Ein Vorhang zeigt eine Tanzszene.