Ebners Vertrag läuft aus DEG: Zukunft von Ebner ungewiss

Düsseldorf · Bernhard Ebner ist der dienstälteste DEG-Spieler, doch im Sommer läuft sein Vertrag aus. Und Werbung in eigener Sache kann er derzeit nicht betreiben. Nicht nur deswegen hätte er auf die aktuelle Eishockey-Pause verzichten können.

 Bernhard Ebner bei einem Spiel bei den Straubing Tigers.

Bernhard Ebner bei einem Spiel bei den Straubing Tigers.

Foto: Birgit Haefner

Das Wochenende kannte endlich mal keine beruflichen Verpflichtungen. Bis Freitag hatten sie bei der Düsseldorfer EG noch trainiert, fünf Tage lang nach dem 2:1 im Derby über die Kölner Haie, dem bislang letzten Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Dann begann die erste richtige Erholungsphase seit August. Und vor allem die, die alle oder zumindest einen Großteil der 42 Saisonspiele in den Knochen haben, hatten sehnsüchtig drauf gewartet. Mal ein paar Tage weder Eis noch Kabine sehen, Abstand gewinnen, sich „körperlich und mental“ regenerieren, wie es Trainer Harold Kreis nach dem Derby sagte.

Alle sind aber nicht glücklich mit vier spielfreien Wochen: „Eine Pause ist ja immer gut, aber von mir aus hätten wir weiterspielen können. Ich war so lange raus, bin gerade wieder im Rhythmus“, sagt Verteidiger Bernhard Ebner, der selbst nur auf 33 Einsätze kommt, weil er wochenlang mit einer Corona-Infektion zu kämpfen hatte. Selbst als die akuten Symptome weg und die Test wieder negativ waren, war an Leistungssport nicht zu denken. Schon nach ein paar Treppenstufen war der 31-Jährige schweißgebadet, musste sich über ein wochenlanges Aufbautraining wieder in Form bringen.

Und als er im Dezember zurückkam, fehlten andere, von schrittweiser Wiedereingliederung konnte keine Rede sein. Ebner musste gleich wieder voll ran, spielte bis zu 25 Minuten pro Abend. Dass da anfangs nicht alles klappte, war abzusehen, doch nach ein paar Spielen sah Ebner wie der alte aus, verteidigte konsequent und tauchte auch wieder vermehrt vor dem gegnerischen Tor auf. Da bereitete einen Treffer vor oder traf selbst den Pfosten. Ausgerechnet jetzt wieder wochenlang zu pausieren, kommt da alles andere als gelegen.

Eishockey wird natürlich trotzdem gespielt. Vereinzelt in der DEL, vor allem aber bei Olympia in Peking. Auch Ebner war ein Kandidat, nachdem er 2018 sein WM-Debüt gegeben hatte und seitdem in jeder Saison zur Nationalmannschaft eingeladen wurde. Doch ausgerechnet während des letzten Treffens im November beim Deutschland-Cup fehlte er wegen Corona.

So fliegen am Mittwoch nun andere nach Peking. Was schon wehtut: „Olympia war ein großes Ziel, auf das ich hingearbeitet hatte, wahrscheinlich war es meine letzte Chance“, sagt Ebner, der aber nicht verbittert klingt: „Ich werde mich jetzt sicher nicht hinstellen und sagen: Warum ist der dabei und ich nicht? Alle, die beide sind, haben es verdient. Ich konnte meine Lage realistisch einschätzen und die Entscheidung hinnehmen.“

Wie es im Verein weitergeht, steht derweil in den Sternen. Seit 2012 spielt der gebürtige Bayer in Düsseldorf, ist der dienstälteste Spieler der DEG. Doch im Sommer läuft sein Vertrag aus. Bleibt er? Geht er? Ebner gilt als heimatverbunden, in den vergangenen Jahren wurde immer wieder darüber spekuliert, ob er irgendwann lieber in Bayern spielt, Vereine gibt es dort ja genug. Doch er selbst sagt: „Ich bin nicht zehn Jahre hier, weil ich gezwungen wurde, sondern weil es mir hier gefällt.“ Auch die Aussicht, ins Familienunternehmen einzusteigen, sorgt noch nicht für gesteigertes Heimweh: „Das ist eine Möglichkeit, aber ich bin 31 und kann noch ein paar Jahre spielen.“ Und das am liebsten in Düsseldorf.

Es gab bereits ein Gespräch mit Manager Niki Mondt: „Im Moment ist alles offen. Ich würde schon gern hier bleiben, aber es muss für beide Seiten passen.“ Gerade was Laufzeit und Gehalt angeht, bei der DEG ist nicht zwingend mehr Geld da als früher. Da ist es schon mal gut, dass Mondt weiß, was er an seinem Verteidiger hat: „Ich würde ihn gern behalten.“

In gut drei Wochen kann Bernhard Ebner seinem Manager wieder Argumente liefern, warum er das auch tun sollte.