Garten Auf in die herbstliche Natur
Experten raten, was man jetzt im eigenen Garten tun kann und wie man kleine tierische Gäste am besten schützt.
Burscheid. Wenn sich Blätter an den Bäumen bunt verfärben, zeigt sich das Bergische Land von seiner besten Seite. Da bieten sich ausgedehnte Spaziergänge an. Außerdem gibt es jetzt im eigenen Garten viel zu tun.
„Jetzt ist beste Zeit um Gehölze wie Rosen, Sträucher oder Obstbäume zu pflanzen. Da braucht man auch keine Angst haben, dass Kälte den frisch gesetzten Pflanzen schadet“, sagt Reiner Höpken von der gleichnamigen Burscheider Gärtnerei. Dagegen rät der Experte, mit dem Schneiden von Gehölzen bis zum Frühjahr zu warten, um Frostschäden zu vermeiden. „Das gilt insbesondere für Rosen, da sollten nur die alten Blütenstände entfernt werden, weil sich dort im Winter Schädlinge einnisten könnten.“
Gut ist die Herbstzeit dagegen für das Setzen von Zwiebeln, aus denen im Frühjahr bunte Blumen wie Krokusse, Schneeglöckchen, Narzissen oder Tulpen sprießen sollen. „Bis Mitte bzw. Ende November sollten die Zwiebeln in der Erde sein“, rät Höpken.
Wer nicht bis zum Frühjahr auf bunte Farben im Garten warten möchte, der kann jetzt Heide-Pflanzen setzen. Dabei sollte man aber auch die Sorten achten und sich beraten lassen. „Alle Heiden sind winterhart. Besenheide blüht etwa bis Weihnachten, Schneeheide bis März oder April.“ Farbe in den Garten bringen auch wintergrüne Sträucher wie die Schattenglöckchen mit ihren bunten Blättern, die sie auch im Winter nicht verlieren.
Beim Rasen sollte man das Laub entfernen und den letzten Schnitt erledigen. „Für das Düngen ist es jetzt zu spät, bei Moos kann man aber im Herbst Rasenkalk in Körnerform streuen. Das sollte man aber nur alle drei bis vier Jahre tun“, erklärt der Gärtner.
Abdecken mit Reisig sei bei normalen Wintern der beste Schutz für Pflanzen. Ab November kann man Rosen oder andere empfindliche Pflanzen damit bedecken. Gut geeignet ist Fichte mit den dichten Nadeln, die trotzdem noch Luft durchlassen. Gut tut dem Boden im Gemüsebeet das grobe Umgraben, ohne die Erdbrocken zu zerkleinern. „So bekommt man im Frühjahr eine schöne, lockere Bodenstruktur. Auch bei Sträuchern ist das Aufhacken sinnvoll“, sagt Höpken.
Wer im eigenen Garten arbeitet, sollte auch an die Tiere denken, die dort ihren Lebensraum gefunden haben. „Kleine Haufen oder Stapel mit Gehölzen oder Laub sind ein guter Unterschlupfe für Tiere wie den Igel oder den am Boden lebenden Zaunfink. Auch kleine Fledermäuse suchen sich solche Winterverstecke. Das gilt ebenfalls für Zitronenfalter, die überwintern können und dann als erste Falter im Frühjahr durch den Garten fliegen“, sagt Thomas Wirtz vom Naturschutzbund (Nabu) Rhein-Berg. Im Kompost könnten zum Beispiel auch Ringelnattern die kalte Jahreszeit überstehen. Man sei oft erstaunt, mit wie wenig Platz Tiere in ihren Verstecken auskommen.
„Man muss den Garten für den Winter nicht komplett aus- und aufräumen und sollte an Ecken, wo es nicht stört, auch mal etwas Laub liegenlassen. Damit ist der Garten bei weitem nicht verwildert.“ Als wenig sinnvoll erhält er den Einsatz von Laubsauern. „Die machen mit bis zu 80 Dezibel reichlich Lärm und saugen auch kleine Insekten und Schnecken auf.“, sagt der Besitzer eines naturbelassenen Gartens in Witzhelden.
Wichtig seien zudem Sträucher wie Weißdorn und Pfaffenhütchen, die im Herbst noch Früchte tragen und so Tiere mit Nahrung versorgen.