Bahn will Müngstener Brücke sanieren
Konzept: Die Deutsche Bahn kündigt an, die Erhaltungsarbeiten an der Müngstener Brücke wieder aufzunehmen.
Berg. Land. "Der Personenverkehr ist dauerhaft gesichert", meldet der bergische Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt (CDU) nach einem Spitzengespräch zur Müngstener Brücke. Die Zukunft des Güterverkehrs hänge noch von statischen Neuberechnungen ab.
Vor wenigen Tagen haben Remscheids Oberbürgermeisterin Beate Wilding, Solingens 1. Beigeordneter Hartmut Hoferichter, Jürgen Hardt und der IHK-Verkehrsexperte Thomas Wängler mit dem DB-Konzernbevollmächtigten für NRW, Reiner Latsch, über Gegenwart und Zukunft der Müngstener Brücke gesprochen.
Hintergrund: Die Müngstener Brücke darf vom Güterverkehr derzeit nur nach vorheriger Einzelfallprüfung überfahren werden. Die Bahn habe sich endlich um vollständige und detaillierte Informationen bemüht, gibt der Solinger Hartmut Hoferichter seinen Eindruck wieder. Bis zum Herbst würden die Untersuchung der Lagerkonstruktionen und die erforderlichen Berechnungen abgeschlossen sein und das Reparaturkonzept stehen. Erfreulich sei, dass die Bahn deutlich erkennen lasse, am langfristigen Erhalt der 113 Jahre alten Brücke interessiert zu sein.
Dafür spreche auch, dass der Konzern die Erhaltungsarbeiten wieder aufnehmen wolle. Außerdem habe die Bahn den Städten Remscheid und Solingen für die nähere Zukunft ein vertrauliches Arbeitsgespräch über die "Vermeidung von Suizidgefahren" zugesagt.
Die aktuellen Einschränkungen für den Güterverkehr haben ihre Ursachen in akutem Lagerverschleiß, teilt Jürgen Hardt mit. Die Deutsche Bahn arbeite mit Hochdruck an der Erneuerung der Lager. Der Gütertransport, der sonst über die Müngstener Brücke erfolge, werde derzeit über Solingen oder Wuppertal umgeleitet. Bezüglich der Nutzung durch historische Lokomotiven im Rahmen des Müngstener Brückenfestes im Oktober führe die Bahn zeitnah Gespräche mit Veranstaltern, teilte Hardt mit.
Möglicherweise gebe es einige Loktypen, die in diesem Jahr nicht dabei sein können. Für Hardt bestehen aber nach statischer Neuberechnung der Brücke "gute Aussichten", dass nach der Reparatur der Lager auch schwerere Züge die Brücke dauerhaft nutzen können. Außerdem habe die Bahn zugesagt, dass das Brückenbauwerk Stück für Stück mit einem Farbanstrich konserviert werde, betont der Bundestagsabgeordnete. Damit könne, so habe die Bahn in dem Gespräch erklärt, die Brücke unbefristet erhalten bleiben.
"Ich habe den Eindruck, dass die Deutsche Bahn sich ihrer Verantwortung in hohem Maße bewusst ist", schreibt Jürgen Hardt nach dem Gespräch. Man wolle jedenfalls die politischen Vertreter der Region jeweils zeitnah über Erkenntnisse und Aktivitäten unterrichten.