Blüte der japanischen Holzschnittkultur
Museum für ostasiatische Kunst zeigt ab dem 1. März eine Sonderschau zum gedruckten Bild.
Köln. Das 1909 gegründete Museum für Ostasiatische Kunst schlägt ein neues Kapitel in seiner Sammlungsgeschichte auf: Nach über hundert Jahren wurde die rund 2000 Objekte umfassende Kollektion japanischer Farbholzschnitte und illustrierter Bücher durch den renommierten Experten Matthi Forrer erstmalig gesichtet und geordnet.
Das Ergebnis dieser Pionierarbeit ist eine Ausstellung, die mehr als die berühmten, allseits bekannten Meister des japanischen Farbholzschnitts wie Harunobu, Toyokuni, Utamaro, Hokusai und Hiroshige feiert. Die beeindruckende Vielfalt der Sammlung bringt den japanischen Farbholzschnitt als das Medium einer bahnbrechenden modernen Informationskultur zur Anschauung. Wie auch in anderen Sammlungsbereichen sind die von den Museumsgründern Adolf und Frieda Fischer zwischen 1895 und 1912 in Japan erworbenen Stücke der wichtigste und ungewöhnlichste Teil der Kollektion. Originaldruckplatten und eine Guckkastenkamera aus dem Völkerkundemuseum in Leiden vertiefen die Einblicke.
Neben Darstellungen aus der Welt der Vergnügungsviertel und des Kabuki-Theaters (ukiyoe) umfasst die Auswahl Sumo-Ringer, Helden der japanischen Geschichte, Kalender- und Gedichtblätter, Landschaftsdrucke und berühmte Ansichten von Edo. Darüber hinaus Mallehrbücher, darunter Erstausgaben der Hokusai manga, Darstellungen von Europäern sowie von Dämonen und Gespenstern, bis hin zu Drucken des Sino-Japanischen Krieges 1894/95. Der Farbholzdruck lieferte vielfältiges Wissen und aktuelle Informationen an das anspruchsvolle, bildungs- und vergnügungshungrige Publikum der Metropole Edo, des heutigen Tokyo.
Der von dem japanischen Architekten Kunio Maekawa geplante Neubau des Museums für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher wurde im Dezember 1977 eröffnet. Die Ausstellung feiert das 40-jährige Bestehen dieses seit 2011 geschützten Denkmals der klassischen Moderne in Köln. step
Service: Museum für ostasiatische Kunst, Universitätsstraße 100, Öffnungszeiten: Di-So 11-17, Eintritt Sonderausstellung 9.50 (erm. 4.50) Euro.