Burscheider Bande überfällt Spielhallen in Serie

Drei Burscheider und ein Langenfelder sitzen inzwischen in Untersuchungshaft.

Burscheid. Am 9. Juni hatten sie schon einmal die Spielhalle im Industriegebiet überfallen. Am 25. Juni wollen sie erneut zuschlagen. Doch durch verdeckte Ermittlungen ist die Polizei gewarnt: Die drei Räuber, ein 21-Jähriger aus Langenfeld und zwei 17-jährige Burscheider, stehen gegen 22.40 Uhr vor verschlossener Tür. Als sie zum Fluchtauto zurückkehren, werden sie festgenommen.

Damit kommt die Polizei einer fünfköpfigen Bande auf die Schliche, der inzwischen insgesamt acht Raubüberfälle auf Spielhallen in Köln, Burscheid, Wermelskirchen und Datteln sowie vier Raubversuche zur Last gelegt werden. Zwar verweigert der Langenfelder die Aussage, aber die beiden Burscheider packen aus: Sie benennen zwei weitere Burscheider Komplizen, die an einigen der Überfälle beteiligt waren.

Einen 18-Jährigen schnappt die Polizei am 2.Juli; er legt bei den Vernehmungen ein Geständnis ab und sitzt inzwischen wie das zunächst festgenommene Trio in Untersuchungshaft. Auf ihn hatte es schon bei einem Überfall der Bande am 7.Juni in Wermelskirchen erste Hinweise gegeben. Der fünfte Räuber, ein 17-jähriger Burscheider, verweigert dagegen die Aussage und darf aus Mangel an Haftgründen wieder nach Hause.

Vorläufig letzter Akt der Polizeiermittlungen: Gestern durchsuchen Ermittler mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos eine Wohnung in Lützenkirchen. Dort wohnt der 26-jährige Bruder eines der festgenommenen Burscheider. Die in seiner Wohnung vermutete Tatwaffe suchen die Beamten aber vergeblich - und der Bewohner macht keine Aussage. Erst danach geht die Polizei an die Öffentlichkeit.

Die gesuchte Waffe ist ein Hinweis auf das brutale Vorgehen der Bande. In Wermelskirchen schießt einer der Räuber einer Spielhallenaufsicht mit der Gaspistole ins Gesicht, weil die Frau sich weigert, das Geld herzugeben. In Leverkusen erhält ein am Boden liegender Spielhallenbesucher beim Überfall einen Tritt gegen den Kopf. In Köln bekommt einer der Gäste mit der Waffe einen Schlag gegen die Schläfe; ein anderer, der am Boden liegt, wird getreten.

Schon nach den ersten Überfällen hatte die Kripo des Polizeipräsidiums Köln die Ermittlungsgruppe "Casino" eingerichtet. Verdeckte Ermittlungen führen schließlich auf die Spur der Burscheider Bande und zu dem Hinweis auf die geplante Wiederholung des Burscheider Überfalls. Mit der anschließenden Verhaftung ist die Raubserie drei Wochen nach dem ersten Auftreten der Bande beendet.