Die Bundeskanzlerin knapp verpasst
41 Real- und Gesamtschüler aus Burscheid weilten auf Einladung des Dehoga-Bundesverbandes zwei Tage in Berlin.
Burscheid. Das wäre natürlich die Hauptattraktion der Berlinreise gewesen: 41 Miniköche von Evangelischer Gesamt- und Realschule hatten darauf gehofft, beim Branchentag des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) auch auf Angela Merkel zu treffen. Doch als die Bundeskanzlerin ans Rednerpult trat, saßen die Burscheider noch im Bus.
Der brachte die Kinder auf Einladung des Dehoga-Bundesverbandes zwar rechtzeitig zu ihrem Auftritt am Dienstagnachmittag in den großen Saal des Berliner Maritim-Hotels. Aber da war Merkel schon wieder weg — und tauchte auch beim abendlichen Galadiner nicht wieder auf.
Prominenz bekam die Gruppe aus Burscheid zwar trotzdem geboten, aber der scheidende Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, Bundesministerin Andrea Nahles oder der stellvertretende FDP-Vorsitzende Klaus Kubicki sind Fünft- bis Achtklässlern nun mal eher nicht geläufig.
Dafür übernahmen diese zusammen mit weiteren Miniköchen aus der ganzen Bundesrepublik am Nachmittag die Vorstellung des mittlerweile europaweiten Projekts zur Verbesserung des Ernährungsverhaltens von Kindern und Familien, das 1989 seinen Anfang nahm. Vor über tausend Gastronomen und Hoteliers aus ganz Deutschland keine leichte Aufgabe. Die wurden von den insgesamt rund 90 Miniköchen dann auch noch mit Waffeln und Mini-Berlinern versorgt.
„Abends beim Diner waren dann jeweils acht Kinder zwei Gastro-Fachkräften zugeteilt und haben an den Zehnertischen geholfen, die Vorspeise zu servieren“, erzählt Rektorin Angelika Büscher, die die Gruppe zusammen mit drei Eltern begleitet hat. Schon vorher hatten die Schüler mit angepackt, als es hieß, den Saal von der Vortragsbestuhlung zum Speisesaal herzurichten — mit Blumen, Kerzen, Servietten, Geschirr, Besteck, Gläsern und Hussen.
Für die Burscheider Miniköche war es schon der vierte Berlinausflug, mal auf Einladung des Dehoga, mal als Gast der Auszeichnung des Miniköche-Begründers, mal auf Betreiben einer Hotelkette. Und so kurz nach den Feierlichkeiten zum Mauerfall blieb am Mittwoch auch Zeit für einige Eindrücke von der Hauptstadt: Brandenburger Tor, Denkmal für die ermordeten Juden und Reichstagskuppel. Einziger Wermutstropfen: Auch im Reichstagsgebäude war Angela Merkel nicht anzutreffen.