Seniorenprojekt kommt jetzt doch
Neue Investoren und die Caritas realisieren bis 2016 die Anlage auf dem einstigen Gelände von Exakt-Druck.
Burscheid. Ende 2010 hatte der BV erstmals über Pläne für ein Seniorenwohnprojekt an der Altenberger Straße geschrieben. Die damalige Eigentümerin Angelika Rahm plante auf dem Gelände der einstigen Firma Exakt-Druck Wohngemeinschaften, seniorengerechte Wohnungen, aber auch eine Tagespflege und eine Begegnungsstätte. Zwei Jahre später kam das vorläufige Aus für die Idee. Jetzt wird sie — mit neuen Investoren und konzeptionell verändert — doch Realität.
Partner ist damals wie heute die Caritas Rhein-Berg. Aber als Investor tritt nicht mehr Angelika Rahm auf. Sie hat das Grundstück vor einem halben Jahr an die SKA Grundbesitz GbR verkauft. Und hinter SKA stehen Remi Selbach, WfB-Vorsitzender und Geschäftsführer der Dibo-Tierkost, sowie Michael Kürten und Rolf Ackerschott, Geschäftsführer der Varia KG in Pattscheid.
Die neuen Geldgeber, die für das Projekt fünf Millionen Euro in die Hand nehmen wollen, haben sich von der Idee einer Tagespflege und einer Begegnungsstätte verabschiedet.
Statt dessen soll im Erdgeschoss des ersten Doppelwohnblocks neben dem katholischen Kindergarten „Arche Noah“ auf 530 Quadratmetern eine Wohngemeinschaft für zwölf Demenzkranke entstehen. Daneben werden in den oberen Geschossen und in einem weiteren Hinterhaus zusätzliche 14 barrierefreie Mietwohnungen gebaut, mit zwei bis drei Zimmern und Größen zwischen 70 und 150 Quadratmetern.
Neben dem Mietvertrag mit der SKA Grundbesitz muss jeder Wohnungsmieter auch einen Vertrag über eine „Servicepauschale“ mit der Caritas abschließen. Sie ist unabhängig von den Leistungen, die die Mieter tatsächlich in Anspruch nehmen, und umfasst im Wesentlichen einen 24-Stunden-Notruf sowie einen Mitarbeiter, der zu festen Zeiten für die Mieter Freizeit- und Hilfsangebote koordiniert. Pflegeleistungen sind aber nicht enthalten; die müssten die Mieter individuell mit einem Pflegedienst vereinbaren.
In der Wohngemeinschaft wird die Caritas zusätzlich eine 24-Stunden-Betreuung durch „Alltagsbegleiter“ sicherstellen, wie Frank Köchling von der Caritas erklärte. Die Bewohner oder ihre Vertreter entscheiden sich gemeinschaftlich, welcher Pflegedienst für die Wohngemeinschaft engagiert werden soll. Für eine „massive Pflegebedürftigkeit“ sei aber auch die WG nicht angelegt, so Köchling. Vorgesehen sind in der WG nicht nur zwölf Einzelzimmer, sondern auch Rückzugsräume, ein Innenhof und ein großer Gemeinschaftsraum.
Der gesamte Gebäudekomplex ist im Niedrig-Energie-Standard geplant. So erfolgt die Beheizung der Wohnungen über eine Luftwärmepumpe; für Bedarfsspitzen gibt es eine Brennwert-Therme. In allen Wohnungen soll es eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung geben. Von sehr niedrigen Heizkosten könne man also ausgehen, versichern die Investoren. Insgesamt beträgt die Wohnfläche über 2200 Quadratmeter.
Die Baugenehmigung für das „Seniorenresidenz“ genannte Projekt liegt inzwischen vor. Erste Bautätigkeiten auf dem zentrumsnahen Gelände sind schon zu erkennen, noch in diesem Jahr soll es richtig losgehen. Je nach dem Verlauf der beiden Winter ist die Fertigstellung der Anlage zwischen Frühjahr und Sommer 2016 vorgesehen.