„Alter Friedhof“ soll umgestaltet werden Ein grüner Rückzugsraum für alle

Burscheid. · Die Baumaßnahmen in der Innenstadt bekommen einen neuen Fahrplan. Statt Markt und Kirchenkurve soll unter anderem erst der Alte Friedhof neu gestaltet werden.

Der „Alte Friedhof“ soll ein Ort der Begegnung mit attraktiven Aufenthaltsbereichen werden.

Foto: wz/siewert

Die derzeitigen Bauarbeiten in der Innenstadt an der oberen Hauptstraße sind bekanntlich der Auftakt für eine Reihe von umfangreichen geförderten Projekten hin zu einer attraktiveren und moderneren Stadt (IEHK). In mehreren Phasen wird der Einkaufsbereich zwischen Montanus- und Bürgermeister-Schmidt-Straße in diesem Jahr zu einer Einbahnstraße werden mit größerer Aufenthaltsqualität, wie Kommunalpolitik, Stadt und Planer immer wieder betonen. Noch vor dem nächsten Weihnachtsgeschäft soll alles fertig sein.

In einer Sondersitzung des Rates (und zuvor des Stadtentwicklungsausschusses) haben am Abend die Mitglieder aller Fraktionen beschlossen, dass der Fahrplan für die kommenden Projekte in der Stadt geändert wird. Nicht an verschiedenen Stellen sollen künftig wie ursprünglich vorgesehen Einzelmaßnahmen durchgeführt werden. Nun ist davon die Rede, dass die Maßnahmen zur Innenstadtentwicklung zwischen Balkantrasse und Rathaus konzentriert behandelt werden sollen.

„Wir wollen nicht überall etwas Neues lostreten“, erklärte Hans-Joachim Hamerla vom Planungsbüro ASS. Zudem ziehe man die vier kleineren Projekte vor, um finanzielle Kontinuität hinzubekommen. Der Fördergeber werde vermutlich ein kleineres Projekt von ein bis zwei Millionen Euro in einem Jahr streichen, in dem beispielsweise das Haus der Kulturen vorgesehen sei. Auch deshalb nun die andere Gangart. Nach hinten verschoben werden damit beispielsweise die Arbeiten am Markt und in der Kirchenkurve.

Nun werden dafür die Arbeiten in der mittleren Hauptstraße, am Gartenweg, die Anbindung des Panorama-Radwegs an die Innenstadt und die Umgestaltung des Alten Friedhofs (“Innenstadtpark West“) als „Bündel“ vorgezogen.

Für alle vier genannten Bereiche soll schon bald das Fördergeld bei der Bezirksregierung beantragt werden. Förmlich muss das bis zum 28. Februar geschehen. Die konkreten Planungen gehen nicht minder langsam über die Bühne. Ende März sollen sie zur Beschlussfassung den politischen Gremien und dem Rat vorgelegt werden. Die Konzepte könnten dann der Bezirksregierung nachgereicht werden. „Sollten wir zusätzliche Zeit brauchen, werden wir das mit aufnehmen“, verspricht der Planer. Eine Bewilligung wird Mitte des Jahres erwartet, mit einem Baustart rechnet die Verwaltung im Frühjahr 2020.

Radeln in der mittleren Hauptstraße gegen den Verkehr

Schwerpunkt ist dabei die Modernisierung der mittleren Hauptstraße (weitere eine Einbahnstraße, das Radfahren in Gegenrichtung wird aber erlaubt). Die Arbeiten können erst beginnen, wenn die obere Hauptstraße komplett fertig ist. Der Gartenweg als fußläufige Verbindung des Schulzentrums mit der Innenstadt soll durch eine neue Oberfläche und „Begleitgrün“ attraktiv werden. Auch eine gute Beleuchtung ist vorgesehen. Ebenfalls in das Bündel gehört die Anbindung des Panorama-Radwegs an die Innenstadt. Die Rede ist von einer Rampe und zwei Plattformen für einen Aufenthalt, die an die zentral gelegene Brücke der Hauptstraße andocken sollen. Die Plattformen sollen jeweils nördlich und südlich der Brücke für mehr Aufenthaltsqualität im beengten Straßenraum der mittleren Hauptstraße sorgen. Der Alte Friedhof soll so umgestaltet werden, dass er zukünftig einen Ort der Begegnung mit verschieden gestalteten, attraktiven Aufenthaltsbereichen bildet  – für alle Generationen. Sonnen und

Schattenplätze sollen sich abwechseln, von einem „grünen Rückzugsraum für Begegnung, zum Spielen, Lernen und Ausruhen im Zentrum von Burscheid mit hochwertigen Sitzmöglichkeiten ist die Rede.

Für den so genannten Innenstadtpark-West lege man besonderen Wert auf eine intensive Bürgerbeteiligung. Gewünscht würden Anregungen und Ideen die zur Qualifizierung des Parks beitragen und helfen, dass er von der Bürgerschaft angenommen wird. Für die Anregung eines Bürgers, möglicherweise erstmal die Schadstoffbelastung durch die immer mehr belastete Friedrich-Goetze-Straße zu prüfen, bevor man von einem Erholungsplatz spreche, sieht Hamerla keine Notwendigkeit: Auch für den Luchtenberg-Park stelle niemand den Erholungswert trotz der nahen Höhestraße in Frage.

Endgültige Fertigstellung des gesamten „Bündels“ ist für das Jahr 2021 vorgesehen.