Energiesparen macht die Schule schön
Dank der energetischen Sanierung sehen die Grundschulgebäude innen und außen aus wie neu.
Burscheid. Die 1,65 Millionen Euro sind zum Großteil gut versteckt. Das meiste, was im Laufe von gut drei Jahren in die energetische Sanierung der Ernst-Moritz-Arndt-Schule in Hilgen investiert wurde, sieht man nicht. Aber wer Energie sparen will, macht sich an Dächern, Fenstern, Wänden und Böden zu schaffen. Und am Ende muss deshalb auch verputzt, neu gestrichen und verlegt werden. Drum sieht die EMA jetzt so frisch und farbenfroh aus wie nie zuvor.
Und seit Freitag auch durchgehend. Pünktlich zum Halbjahresbeginn konnten Bürgermeister Stefan Caplan, Kämmerer Bernhard Lentz und Amtsleiter Holger Wilke den letzten von vier Schultrakten wieder freigeben. Damit geht für die evangelische Grundschule eine mit Unterbrechungen siebenjährige Phase der schrittweisen Sanierung zu Ende.
Was 2006 noch allein mit Burscheider Haushaltsmitteln begann, wäre später ohne Fördermittel nicht zu beenden gewesen. Und der Weg dahin war mühselig: Ein erster Antrag wurde abgewiesen, erst der zweite Anlauf im Jahr 2009 brachte den gewünschten Erfolg in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Denn Rest zur Gesamtsumme musste die Stadt beisteuern.
Dass dabei trotz des langen Zeitraums der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten wurde, war Caplan eine besondere Erwähnung wert, verbunden mit Dank vor allem an Amtsleiter Wilke und den zuletzt zuständigen Projektleiter Ivo Kretschmer, der die Zuständigkeit von Christoph Schuster nach dessen Ausscheiden aus der Verwaltung übernommen hatte. Kretschmer musste zur Übergabe zwar krankheitsbedingt zu Hause bleiben, hatte aber im Vorfeld noch eigenhändig den symbolischen Schlüssel zurechtgesägt. „In der Sanierung steckt viel Herzblut von ihm“, zollte ihm sein Chef Anerkennung.
Bei Grundschulrektorin Sonja Tippel mischten sich Freude und Erleichterung. Während der Bauphase am letzten Pavillon musste die Schule auf drei Klassenräume verzichten. Künftig werden zwei Eingangsklassen das orange Gebäude in Beschlag nehmen. Daneben gibt es das sogenannte Lernstudio, in dem nach Altersstufen differenzierter Unterricht stattfinden kann. Zur Übergabe hatten einige Schüler von Lehrerin Gisela Herweg gar ein ganzes Gedicht vorbereitet, das den Gästen stolz aufgesagt wurde.
Am Ende soll sich der Sanierungsaufwand natürlich auch für den Stadtsäckel rechnen. Bei der Heizenergie erwarten die Fachleute im Rathaus Einsparungen von bis zu 70 Prozent gegenüber dem alten Verbrauch. Allerdings funktioniert das Ganze nur, wenn die Schule mitzieht und sich Lehrer wie Schüler entsprechend verhalten. „Die Kinder werden auf jeden Fall mit diesen Fragen konfrontiert“, versicherte Rektorin Tippel. Und die Stadt will mit einer Infoveranstaltung für das Kollegium das ihre zum Gelingen der Sparbemühungen beitragen.