Facebook-Gruppe sucht Paten für Flüchtlinge
Die Initiative im Netz wurde von Christian Mikus gegründet und hat bereits 171 Mitglieder.
Burscheid. 'Am Dienstag erwartet die Stadt die ersten der möglicherweise insgesamt 50 neuen Flüchtlinge, die, wie berichtet, in die ehemalige Kita Rasselbande an der Höhestraße einziehen werden. Am Montag liefen von städtischer Seite die letzten Vorbereitungen, damit das Haus für die neuen Gäste entsprechend eingerichtet ist.
Das klare Signal der Stadt, obdachlosen Menschen eine Bleibe zu bieten, findet eine parallele Haltung in der Öffentlichkeit. Eine von CDU-Mitglied Christian Mikus im Mai gegründete Facebook-Gruppe mit dem Namen „Burscheid hilft Kriegsflüchtlingen“ hat bereits 171 Freunde. Mitglieder sind beispielsweise Aki Papazoglou, Michael Schwarz und Roman Allkämper.
Der hauptamtlichen Arbeit der städtischen Flüchtlingskoordinatorin Monika Wagner läuft das private Engagement der Gruppe nicht entgegen, sagt Mikus. „Wir stehen miteinander in Verbindung. Wenn sie einen Bedarf ausmacht, tritt sie an mich heran.“ Sofort könne dann die entsprechende Nachfrage per Facebook kommuniziert und schnell geholfen werden. Das sei auch der ursprüngliche Gedanke von Mikus gewesen — anstatt sich die Frage nach geeigneten Kommunikationskanälen zu stellen: „Es gibt ja bereits eine Plattform. Dort werden alle Interessenten zusammengeführt.“
Momentan gehe es Mikus allerdings weniger darum, „seine“ Gruppe als Plattform für eine materielle Versorgung zu sehen. Die Flüchtlinge in Burscheid seien gut versorgt. Vielmehr müsse gezielt gehandelt werden. „Deshalb suchen wir für jeden Flüchtling ein bis zwei Ehrenamtler aus der Gruppe.“ Er selbst sei bereits Pate einer syrischen und einer serbischen Familie. Durch den direkten Kontakt könne besser ausgelotet werden, wo tatsächlich Hilfe benötigt wird. Von dem serbischen Flüchtling habe er so erfahren, dass der Mann ein Fahrrad haben wollte — und es konnte ihm zur Verfügung gestellt werden. Mit einem Paten an der Seite könne die Hilfe besser konzentriert werden. Mikus: „Das macht es einfacher.“ Denn völlig falsch sei es, Kleidungsgegenstände einfach „abzuladen“ und dann zu merken, dass überhaupt kein Bedarf besteht.
Auch die Stadt hat natürlich Kanäle, auf die bei Versorgungsengpässen zurückgegriffen wird. Unter moebellisteburscheid@gmx.de kann man dieKontaktdaten für ein so genanntes virtuelles Möbellager erfahren. Kleider und Spielzeugspenden können nach Absprache beim Kleiderladen des Kinderschutzbundes, Geilenbacher Straße 13, abgegeben werden, Kontakt: Telefon 6 36 14. Und am 1. Oktober gründet sich ein Verein, der Geldspenden für die Flüchtlingsarbeit sammelt.