Vorausgegangen war ein Rechtsstreit von vier Werksrentnern, die sich mit der vor einem Jahr ausgebliebenen Anpassung nicht abfinden wollten. FM hatte das mit wirtschaftlichen Verlusten im Jahr 2009 begründet. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die betriebliche Altersversorgung alle drei Jahre zu überprüfen und an die gesteigerten Lebenshaltungskosten anzupassen.

In zwei der vier anhängigen Verfahren vor dem Arbeitsgericht war es zu einem gleichlautenden Vergleich gekommen. Danach sollten die Betriebsrenten der Kläger zwar nicht rückwirkend zum 1. Januar 2010, aber mit einem Jahr Verzögerung erhöht werden. Dieser Vergleich ist jetzt auf alle Werksrentner übertragen worden. Damit sind auch die zwei noch ausstehenden Verfahren hinfällig. Eines hätte am Donnerstag, das andere am 20. April stattfinden sollen.

Begünstigt wurde die Entscheidung des Konzerns vermutlich dadurch, dass bei dem Schreiben im vergangenen Jahr, mit dem FM die ausbleibende Erhöhung der Betriebsrente mitgeteilt hatte, keine Widerspruchsfrist genannt worden war. Nach den Einzelfallentscheidungen hätten daher auch alle anderen Betroffenen nachträglich noch Klage einreichen können.

Gerhard Wiehn (83), einer der Kläger, ist mit dem Ergebnis zufrieden. „2009 hat FM zwar Verluste gemacht, aber dafür 2007 und 2008 sehr hohe Gewinne. Man darf sich einfach nicht alles gefallen lassen.“ Mittlerweile hat bei dem ehemaligen leitenden Goetze-Angestellten schon mehrfach das Telefon geklingelt: Frühere Mitarbeiter haben sich für das Durchkämpfen der Erhöhung bedankt.

Die Nachzahlung erfolgt mit der März-Abrechnung, die nächste Überprüfung der FM-Betriebsrenten dann wieder turnusgemäß zum 1. Januar 2013.