Freie Bahn von der Nordsee bis zur Eifgenbachquelle

Fischwanderung: Der Rückbau der Burscheider Talsperre im Eifgental ist schneller abgeschlossen als geplant.

Burscheid. Zwei Jahre lang hatte die lange vergessene Burscheider Talsperre im Eifgental die Gemüter bewegt. Ab Herbst 2006 war sie in den Blickpunkt gerückt, weil sie im Zuge einer Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der A 1 abgerissen werden sollte. Inzwischen ist längst ein Kompromiss gefunden - und Projektleiter Rupert Pischel vom Wupperverband freut sich, dass die Fische nun wieder ungehindert von der Nordsee bis zur Eifgenbachquelle wandern können.

Im Umweltausschuss informierte Pischel am Dienstag über den Stand des Rückbaus. Im August 2008 und 2009 war das ehemalige Wehr jeweils um gut einen Meter abgesenkt worden. Die für die Folgejahre geplanten Schritte drei und vier wird sich der Wupperverband offenbar sparen können. "Im Sommer soll wahrscheinlich nur noch ein letzter Buckel abgetragen werden", sagte Pischel.

Befürchtungen im Vorfeld zu möglichen Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem rund um den Eifgenbach haben sich scheints nicht bestätigt. Begleitende Untersuchungen konnten keine massiven Erosionen nachweisen. Auch Flora und Fauna zeigen sich bisher weitgehend unbeeindruckt von dem Rückbau.

Da die Anlage seit dem Frühjahr 2007 unter Denkmalschutz steht, bleiben weite Teile, die für die Durchlässigkeit des Baches nicht entscheidend sind, weiterhin stehen. Im Zuge der Regionale 2010 soll eine Hinweistafel aufgestellt werden.

Die Talsperre, im Juni 1906 in Betrieb genommen, diente nach Pischels Aussage nicht der unmittelbaren Wasserversorgung der Stadt Burscheid. Vielmehr habe sie nur die Wasserkraft für eine Pumpe geliefert, die Trinkwasser aus dem in den Eifgenbach mündenden Bellinghausener Bach nach Burscheid gepumpt habe.

Durch die Einweihung der Dhünn-Talsperre 1962 und die zwei Jahre später einsetzende Wasserversorgung der Stadt von dort aus wurde die Burscheider Talsperre überflüssig. Sie verlandete zusehends und geriet mehr als 40Jahre in Vergessenheit - bis zum Herbst 2006. Im Frühjahr 2007 wurde zu ihrer Rettung dann sogar ein Info-Forum Eifgental im Haus der Kunst abgehalten, obwohl es bereits einen rechtsgültigen Planfeststellungsbeschluss zu ihrem Abriss gab. Schließlich kam es zum Kompromiss.