Generationswechsel im Fuhrpark der Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Burscheid hat zwei neue Einsatzfahrzeuge bekommen. Die alten haben ausgedient.
Burscheid. Die Freiwillige Feuerwehr hat am Montagabend zwei neue Einsatzfahrzeuge erhalten. Sie wurden in der Wache an der Bürgermeister-Schmidt-Straße in Empfang genommen. Bürgermeister Stefan Caplan übergab die Schlüssel an Achim Lütz, den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Dabei schlügen zwei herzen in seiner Brust, sagte Caplan. Denn einerseits sehe er den Kontostand der Stadt sinken, andererseits wisse er um die Verdienste der ehrenamtlichen Helfer und möchte um deren gute Ausstattung wissen.
Die Fahrzeuge vom Typ HLF 20 werden für die Löschzüge in Dierath und Hilgen eingesetzt. HLF steht dabei für Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Sie ersetzen alte Tanklöschfahrzeuge aus Burscheid und Hilgen. Ein TLF aus Dierath wird dafür in Burscheid eingesetzt. Das Tanklöschfahrzeug, so Caplan, habe einen größeren Wassertank und sei wegen der Nähe zur Autobahn gut an der Bürgermeister-Schmidt-Straße aufgehoben. Angesichts der vielen Einsätze auf der A1 — allein im vergangenen Jahr waren es 50 — ist das nachvollziehbar.
Der Name HLF allein sagt schon, dass moderne Feuerwehrfahrwagen mehr können müssen, als Brände bekämpfen. So sagte Holger Wilke, zuständiger Amtsleiter für Bürgerangelegenheiten und technisches Gebäudemanagement, dass die Feuerwehr nicht nur Löschen können muss — sondern auch Retten.
Die neuen Fahrzeuge sind deswegen mit hydraulischen Rettungssätzen ausgestattet — mit Scheren, Spreizern und anderem Gerät, um etwa Autos aufzuschneiden. Sie haben Wassertanks von je 2400 Litern. Zumal, so Wilke, die alten Fahrzeuge mit einem Alter von 20 Jahren ihren Dienst getan hätten.
Die Anschaffung der neuen Fahrzeuge für insgesamt 630 000 Euro aus dem städtischen Budget war von langer Hand geplant. „Das ist Teil des Fahrzeugkonzepts aus dem Brandschutzbedarfsplan, der 2015 beschlossen wurde“, erklärte Wilke. Caplan ergänzte, dass die Stadt zum ersten Mal zwei Fahrzeuge zugleich gekauft habe, um Kosten zu sparen.
Obwohl die Fahrzeuge keine Sonderanfertigungen sind, hat die Ausschreibung für den Auftrag schon 25 Seiten mit Ausführungen zu den technischen Details. Den Zuschlag hat die Firma Schlingmann Feuerwehrfahrzeuge bekommen, die in Dissen zwischen Münster und Osnabrück sitzt.
Dorthin waren Vertreter der Feuerwehr und der Stadt auch am Mittag gefahren, um die Fahrzeuge vor Ort abzunehmen und dann zur Übergabe in die Feuerwache zu bringen.
Die alten Autos, verriet Caplan, werden übrigens beim Zoll versteigert.