Historisches Archiv feiert Richtfest
Europas modernstes kommunales Archiv entsteht derzeit am Eifelwall im Herzen Kölns.
Köln. Am Eifelwall errichtet die Stadt Europas modernstes kommunales Archiv, in dem das Historische Archiv der Stadt und das Rheinische Bildarchiv ihren neuen Platz finden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lädt am Freitag die am Bau beteiligten Firmen sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie der künftigen Nutzer zu einem Richtfest ein. Die Mitarbeiter beider Archive können den Rohbau an einem gesonderten Termin an einem Wochenende im ersten Halbjahr 2018 bei Führungen besichtigen.
Führungen für die Öffentlichkeit sind ebenfalls vorgesehen. Zudem wird der Lichtkünstler Ingo Dietzel den Rohbau des künftigen Schatzhauses am Freitag und Samstag mit Einbruch der Dunkelheit als sichtbares Zeichen des Wiederaufbaus für die Kölner Bevölkerung illuminieren.
In dem künftigen Neubau werden das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv erstmals in ihrer Geschichte zusammengeführt. Auf einer Bruttogrundfläche von rund 22 580 Quadratmetern stehen rund 50 Regalkilometer und 460 Planschränke für das Archivgut zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt weitere 2,2 Regalkilometer Lagerfläche. Das neue Archiv wird nach den Plänen des Architekturbüros Waechter+Waechter Architekten ein einladendes und offenes Haus, das gleichzeitig rund 150 Mitarbeitern hochfunktionale Arbeitsplätze bietet. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut zur Verfügung. Auch für die Vermittlung und Präsentation beider Archivsammlungen bietet das neue Gebäude durch Vortrags- und Seminarräume sowie eine 225 Quadratmeter große Ausstellungsfläche optimale Voraussetzungen. Bauherrin ist die städtische Gebäudewirtschaft.
Am 3. März 2009 war das Gebäude des Historischen Archivs an der Severinstraße vermutlich in Zusammenhang mit Bauarbeiten an einem unterirdischen Wechselgleisbauwerk zusammengestürzt. Zwei Menschen aus benachbarten Wohnhäusern verloren ihr Leben. Unbewohnbare Wohnhäuser erforderten Umzüge von Familien, Schulunterricht musste in Ausweichquartiere verlegt werden. In einer beispiellosen Aktion, unterstützt von hunderten ehrenamtlich Tätigen, konnten rund 95 Prozent des Archivbestandes durch die Feuerwehren und Hilfsorganisationen geborgen werden. Dieser wird derzeit restauratorisch gesichert und archivarisch wieder geordnet.