Internat wird in den Ferien abgerissen

Bis zum Umzug soll die neue Struktur der gemeinsamen Verwaltung mit den Gemeinden feststehen.

Burscheid. Im Sommer beginnt der Teilabriss des ehemaligen Internats auf dem Schulberg. „Wir haben die Arbeiten bewusst in die Ferien gelegt, um den Schulbetrieb nicht zu sehr zu stören“, sagt Gert-René Loerken, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises. Abgerissen werden der vordere Querriegel des Gebäudes und das frühere Hausmeisterwohnhaus.

Der Rest des Internats wird komplett entkernt und für rund vier Millionen Euro zum neuen Hauptsitz der Kirchenkreisverwaltung und des Diakonischen Werkes ausgebaut. Auch die 220 000 Euro aus dem Verkauf der Häuser Im Hagen 1 und 3, in denen zuletzt unter anderem der frühere Realschulrektor Bernd Siegele gewohnt hatte, fließen in den Umbau ein.

Damit findet das seit 1994 nicht mehr genutzte Internatsgebäude endlich eine neue Bestimmung. „Der Zeitplan sieht vor, dass wir Ende 2013 oder Anfang 2014 in Burscheid einziehen“, sagt Loerken.

Die neue Zentrale auf dem Schulberg war auf der Kreissynode, die am Wochenende in Quettingen tagte, zwar kein Thema. Aber auch wenn es sich formal um zwei voneinander unabhängige Prozesse handelt, hat die Reform der Verwaltungsstruktur für die 13 Gemeinden im Kirchenkreis sehr viel mit dem geplanten Gebäude zu tun.

Die Kreissynode hat einen Arbeitskreis mit Vertretern aller Gemeinden eingerichtet, der ein Konzept für die neue Gesamtverwaltung erstellen soll, die dann sowohl für den Kirchenkreis als auch für die Gemeinden zuständig ist. Die bisherigen Gemeindeverwaltungen gehen darin auf. „Es wäre natürlich sinnvoll, wenn die Umsetzung passend zum Umzug nach Burscheid gelänge“, sagt Loerken. Landeskirchenweit muss der Prozess spätestens Ende 2016 abgeschlossen sein.

Nicht nur wegen des Verwaltungsumbaus sieht Loerken die evangelische Kirche „in der größten Umstrukturierungsphase der Nachkriegszeit“. Umso erfreuter war er, in den erstmals seit drei Jahren wieder vorgelegten Berichten aus den Gemeinden festzustellen: „Wir entfernen uns von dem Gedanken, dass alles den Bach runter geht, und es gibt nicht mehr eine so starke Tendenz der Abschottung.“ Einerseits seien die Gemeinden zwar sehr mit sich selbst beschäftigt, „aber sie sind auch stark in der Vernetzung und stark im Einsatz für andere.“

Auf den Weg gebracht hat die Synode auch die Gründung eines Jugendwerks des Kirchenkreises. Während das bisherige Jugendreferat in der Vergangenheit eher beratende Funktion für die Gemeinden hatte, zeigt sich auch an dieser Stelle, dass der Kirchenkreis zunehmend Aufgagen stellvertretend für die Gemeinden und übergreifend wahrnimmt.

Das Jugendwerk soll den Weg für die Übernahme weiterer Trägerschaften im Jugendbereich bereiten. Bisher ist der Kirchenkreis Mitträger eines Bauspielplatzes und Träger zweier offener Ganztagsschulen in Leverkusen. Bis zur Herbstsynode wird jetzt eine Satzung für das Jugendwerk erarbeitet.