Jahreshauptversammlung der CDU: Wichtigere Themen als der Eisengießer

Zur Halbzeit der Wahlperiode zieht die CDU Bilanz: Junge Familien bleiben weiter im Fokus der Politik.

Burscheid. Was in Burscheid wirklich zählt, ist spätestens seit November klar: Wohin mit dem Eisengießer von Michael Schneider? "Die Stadt scheint keine Probleme zu haben", stellte Michael Baggeler bei der Jahreshauptversammlung der CDU belustigt fest. Dabei sei für die Partei klar: Die Skulptur passt zu Burscheid. Da wird ihn die jüngste Zustimmung der UWG sicher freuen.

A propros Probleme, die hat Burscheid sehr wohl, spätestens beim Thema Finanzen. "Aber an der Ursache sind wir nicht Schuld", meint Fraktionsvorsitzender Jörg Baack. Das gehe auf das Konto des politischen Vorgängers sowie von Land und Bund. Die Verwaltung habe sich deswegen verschlankt und so die Personalkosten pro Jahr jeweils um 0,25 Prozent gedrückt. 40.000 Euro habe die Stadt seit 2004 zusätzlich mit den verkleinerten politischen Gremien eingespart.

Trotzdem rechnet die CDU für 2007 mit einem Defizit vonneun Millionen Euro (2006: sieben Millionen). Der genannte Grund: Die Schlüsselzuweisung des Landes sinkt, da die Stadtdank hoher Steuereinnahmen in den vergangenen zwei Jahren unter den Prognosen von 2003 geblieben ist.

Eine Augenarztpraxis lässt, wie gestern berichtet, auf sich warten. Zwei interessierte Bewerber hätten sich nun gefunden, so Bürgermeister Hans Dieter Kahrl. "Wir bemühen uns auch um einen Hals-Nasen-Ohrenarzt."

Abgesehen davon will die CDU mit ihrem neu gewählten Vorstand angesichts des demografischen Wandels bis 2009 weiter Wohn- und Arbeitsraum für jünge Familien schaffen. "Die bringen viel Schotter in die Stadt", sagt Kahrl. Dazu trügen unter anderem die 51 Baugrundstücke in Rötzinghofen und das Gewerbegebiet Linde/Irlen bei. "Außerdem setze ich mich dafür ein, dass die Friedrich-Goetze-Hauptschule im April als Ganztagsschule anerkannt wird."

Auch in puncto Altstadtsanierung soll es weiter vorangehen. "Der Marktplatz hat kein Gesicht. Der Verkehr soll verschwinden", sagt Baggeler. Gleichzeitig sollen mehr Parkplätze an die Friedrich-Goetze-Straße, in den alten Bahnhof könnte die städtische Jugendarbeit einziehen, die entwidmete Bahntrasse will die CDU als Umgehungsstraße umbauen und Hilgen mit Dorfplatz und drei Kreisverkehren aufpeppen.

In Richtung FDP beendet Jörg Baack dann den Partei-Ausblick: "Wir haben übrings nichts gegen vertiefte Diskussionen aber etwas gegen sinnloses Geschwafel."