Kriminalitätsstatistik: Kreis soll kein Reiseziel für Gauner sein

Die Polizei bemüht sich schon an der Autobahn um Abschreckung.

Rhein.-Berg. Kreis. In Odenthal lebt man am sichersten, die meiste Kriminalität gibt es in Bergisch Gladbach. Aber insgesamt spiegeln sich alle Trends der landesweiten Kriminalitätsstatistik in Rhein-Berg auf deutlich niedrigerem Niveau wider.

Die Trends laut Landrat Rolf Menzel: ein leichter Rückgang der Straftaten (kreisweit 13 255 in 2006), ein leichter Anstieg der Aufklärungsquote, ein Mehr an Gewaltdelikten und die überproportionale Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener daran. So machen die Acht- bis unter 21-Jährigen nur 15 Prozent der Bevölkerung aus; ihr Anteil an den Straftätern liegt aber doppelt so hoch.

85 Prozent der Gewaltkriminalität spielt sich im Südkreis ab, nur 15 Prozent in den drei Nordkreiskommunen. Hermann Terjung, Leiter des Regionalkommissariats Kriminalität in Wermelskirchen, erinnert in dem Zusammenhang an das freiwillige Antigewalttraining, dem sich auffällige Jugendliche seit 2005 im Nordkreis unterziehen können. "Wie es aussieht, bewegt sich die Rückfallquote danach nur zwischen 30 und 50 Prozent."

Die Rückläufe bei den Diebstahlsdelikten resultieren vor allem aus abnehmender Kfz-Kriminalität. Die Polizei versucht gezielt, auswärtige Autoknacker aus dem Kreisgebiet herauszuhalten - zum Beispiel durch verstärkte Präsenz an den Autobahnanschlussstellen.

Bei den Betrugsdelikten (und damit auch in der Gesamtstatistik) hat Burscheid einen massiven Rückgang zu verzeichnen - Ergebnis eines bundesweit aktiven Ebay-Betrügers, der 2005 allein 250 Straftaten verübte.