Weltspiele 500 Athleten aus 25 Ländern

Köln · Zum ersten Mal in Deutschland steigen von Freitag an die World Dwarf Games, die Weltspiele der Kleinwüchsigen. Bis zum 5. August messen sich mehr als 500 Sportler aus 25 Ländern auf dem Gelände der Deutschen Sporthochschule Köln in Einzel- und Teamsportarten von der Leichtathletik über Fußball, Basketball und Volleyball bis zu Schwimmen und Boccia.

Der kleinwüchsige Ex-Leichtathlet Mathias Mester unterstützt die World Dwarf Games als Botschafter.

Foto: dpa/Felix Hörhager

Paralympisch sind für Kleinwüchsige nur Disziplinen in der Leichtathletik, im Schwimmen und im Gewichtheben. In den Wurf-Disziplinen stellte Deutschland in den vergangenen Jahren immer wieder erfolgreiche Athleten. Wie den mehrmaligen Welt- und Europameister Mathias Mester, der durch den dritten Platz in der RTL-Show „Let's Dance“ im Vorjahr für Furore sorgte, den Rio-Paralympicssieger Niko Kappel oder den 21 Jahre alten Yannis Fischer, der bei der WM in Paris kürzlich erstmals Weltmeister im Kugelstoßen wurde.

Bei den Dwarf Games 2017 im kanadischen Guelph war Fischer Teil des erstmals startenden deutschen Fußball-Teams, das auf Anhieb Gold gewann. „Das war ein Mega-Event, bei dem sich Kleinwüchsige in den verschiedensten Sportarten auf Augenhöhe messen können“, erzählt er. „Und das Gefühl unter Athleten war so ein bisschen wie im Paralympischen Dorf.“ Auch Kappel erzählt, „dass es bei Kleinwuchs-Treffen immer ein tolles Gefühl war, im Fußball auch mal in ein Kopfball-Duell gehen zu können“. Er wünscht sich, „dass die Dwarf Games mehr gewichtet werden. Sie sind eine Riesenchance, um Talente für den organisierten Spitzensport zu sichten.“ So wurde Fischer 2017 für die Leichtathletik entdeckt.

Der inzwischen vom Leistungssport zurückgetretene Mester ist Botschafter der Veranstaltung. „Für mich war meine Teilnahme an den World Dwarf Games 2009 in Belfast ein unvergessliches Ereignis“, sagt er. „Es spielt eine wichtige Rolle, dass sich hier kleine Menschen mit kleinen Menschen messen können und jeder, der Lust hat, mitmachen kann.“ Ebenfalls ungewöhnlich: Die Teilnehmer aus aller Welt zahlen ihre Anreise und Unterkunft zu großen Teilen selbst. Unterstützt wird das Ganze allerdings von Sponsoren.