Köln Lokal wegen "Erdogan-Burger" geschlossen

Köln. Aus Angst vor gewaltbereiten Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat ein Burgerladen in Köln vorrübergehend seine Türen geschlossen.

Der "Erdogan-Burger" hat im Netz einen Shitstorm ausgelöst.

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Grund sind die wütenden Reaktionen auf die neue Burgerkreation des Lokals.

"Saulecker, saftig und der Burner ist Erdogan, der Burger. Sein Gewicht ist mehr als jeder Döner - nur sein Geschmack, der ist noch schöner." - Mit diesem Spruch pries Urban Burgery seine neueste Kreation in den sozialen Netzwerken an. In Anspielung an das Satire-Gedicht von Jan Böhmermann wollte Geschäftsinhaber Jörg Thiemann so seine Solidarität mit den verurteilten türkischen Journalisten Can Dündar und Erdem Gül ausdrücken, die gerade zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden sind.

Zunächst lockte die Erdogan-Kreation mit extra viel Ziegenkäse zahlreiche neue Kunden an, doch auf Facebook hagelte es Beleidigungen und Drohungen. Am vergangenen Donnerstag dann versammelten sich mehrere dunkel gekleidete Gestalten vor dem Laden zu einer Drohkulisse.

Das war Burgerladen-Chef Thiemann dann doch zu viel. Um das Wohl seiner Mitarbeiter nicht zu gefährden, schloss er den Laden und kündigte an, die Sicherheitstechnik in seinem Lokal zu verbessern. Ans aufgeben denkt Thiemann jedoch nicht. „Wir werden uns von Feinden der Demokratie nicht mundtot machen lassen", betont er. Laut RTL soll das Geschäft bereits am Mittwoch wieder öffnen.