Kurzurlaub Mit der Metro direkt zum Strand

Köln/Rotterdam · Bereits seit 1958 ist die südholländische Metropole Rotterdam Partnerstadt von Köln und gehört auch zur Ringpartnerschaft, mit weiteren Städten wie Esch-sur-Alzette, Lüttich, Turin und Lille. Rotterdam ist mit mehr als 600.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Niederlande und liegt mit dem Zug nur gut drei Stunden von der Domstadt entfernt.

Die moderne Skyline von Rotterdam mit der Erasmusbrug an der Maas.

Foto: step/Eppinger

Ins Gespräch kam Rotterdam zuletzt, als in Köln über eine bessere Nutzung des Rheins für den innerstädtischen Verkehr diskutiert wurde. So gehören Wasserbusse zu den von den Einheimischen gerne genutzten Verkehrsmitteln im ÖPNV. Eine solche Fahrt auf der Maas ermöglicht eine spannende und kostengünstige Perspektive auf die Silhouette der von Hochhäusern und modernen Bauten geprägten Stadt. Daneben sind die knallgelben Wasser-Taxis ebenfalls allgegenwärtig.

Eine Hafenrundfahrt gehört in Rotterdam zum Pflichtprogramm

Wer etwas Besonderes auf dem Wasser erleben möchte, dem sei eine Hafenrundfahrt unbedingt empfohlen. Dieser erstreckt sich entlang der Maas über eine Länge von mehr als 40 Kilometern und gilt deshalb als der größte Hafen Europas. Jedes Jahr werden dort etwa 450 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen, darunter auch besonders viele landwirtschaftliche Produkte wie Früchte aus fernen Ländern. Die ganz großen Containerschiffe werden direkt an der Maas-Mündung, am Hoek van Holland, abgefertigt. Viel Wert legt man dabei immer mehr auf Nachhaltigkeit, so werden große Kühlhäuser inzwischen komplett mit Solarenergie versorgt.

Wer mitten in Rotterdam plötzlich Lust auf Meer und Nordseestrand verspürt, setzt sich einfach in die Metro der Linie B und gelangt so binnen von 35 Minuten zum Strand von Hoek van Holland. Schon am Ausgang ist das Wasser in Sichtweite und bis zu den ersten Dünen sind es nur wenige Gehminuten. Maritimes Flair bietet mitten in Rotterdam zudem der alte Hafen im Umfeld des Maritiem Museum mit vielen historischen Schiffen und alten Hafenkränen.

Einen Ausflug wert ist auf jeden Fall auch die SS Rotterdam, das größte in den Niederlanden gebaute Passagierschiff, das als Linienschiff in Richtung Amerika in See stach. Heute beherbergt es ein Hotel, ein Restaurant, eine Bar und ein Pooldeck. Es ist bei Führungen zugänglich und am elegantesten mit dem Wassertaxi erreichbar. Das passende Pendant ist das Hotel New York am Kop van Zuid - einem Backsteinbau umgeben von Wolkenkratzern und Kultureinrichtungen, das einst als Terminal für Auswanderer in die Neue Welt diente. Im Restaurant strahlt der riesige Speisesaal noch den Charme dieser Zeit aus. Schön ist auch die Außenterrasse.

Einen Besuch sollte man auch im Delftshaven einplanen, von dem einst die Pilgrim Fathers in Richtung USA aufgebrochen sind. Dort erlebt man in einem der wenigen vom deutschen Bombardement verschonten Stadtteile Holland wie aus dem Bilderbuch mit Grachten, Giebelhäusern und einer Windmühle. Nicht weit entfernt befindet sich das Dutch Pinball Museum, einem reizend altmodischen Flippermuseum.

Zurück in die Gegenwart führt in Rotterdam die moderne Architektur, die in der im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Stadt entstanden ist. Dazu zählt zum Beispiel der 149 Meter hohe wuchtige Multifunktionsbau „De Rotterdam“ von Rem Koolhaas auf dem Kop van Zuid, wo sich auch Stararchitekten wie Norman Foster und Renzo Piano verewigt haben. Zur Halbinsel führt die markante Erasmusbrug, eines der Wahrzeichen Rotterdams. Den ersten Eindruck von der außergewöhnlichen Architektur Rotterdams erhält man übrigens schon an der Centraal Station, die wie eine riesige Haifischflotte aus der Erde ragt.

Architektonische Meisterwerke begeistern beim Stadtrundgang

Vorbei an noch erhaltenen alten Vorkriegsbauten wie dem Stadhuis oder die Laurenskerk geht es zur Markthal, die zum Pflichtprogramm in der Stadt gehört. Sie wird von einer hufeisenartig gewölbten Fassade überdacht, in der sich Wohnungen befinden. Im Innern gibt es an den Ständen Essen aus aller Welt. In direkter Nachbarschaft befindet sich mit den Kubuswoningen von Piet Blom der nächste architektonische Hotspot der Stadt.

Nicht vergessen sollte man auch das Depot Boijmans Van Beuningen im Museumspark, einem Ergänzungsbau für das gleichnamige Museum, das an eine riesige verspiegelte Salatschüssel erinnert. Von dort bietet sich unbedingt ein Rundgang durch den schönen Museumspark mit seinen vielen kulturellen Highlights an. Für eine Stärkung bietet sich hier die Außenterrasse des Restaurants Westkop mit seiner großen Bierauswahl und mediterranen Speisen an.