Bühne Die Philharmonie als Festivaltheater
Köln · „Im Juli und August verwandelt sich das Konzerthaus Kölner Philharmonie für vier Wochen in eines der schönsten und größten Theater in Köln. Auch wenn wir Platz für 1700 Zuschauer haben, bleibt die intime Atmosphäre.
Jeder ist durch die besondere Bauweise ganz nah dran am Geschehen“, schwärmt Intendant Louwrens Langevoort von der 35. Ausgabe des Sommerfestivals in seinem Haus am Rhein.
Seit dem Auftakt 1988 waren 1,7 Millionen Menschen zu Gast. Alleine im Vorjahr kamen 40.000 Gäste zur erfolgreichen Mischung aus Show, Tanz, Musical, Performance und Konzert in die Philharmonie. Bislang gab es dort 26 Deutschland- und Europapremieren. Damit gehört das Festival zu den erfolgreichsten und längsten Kooperationen zwischen einem privaten Veranstalter und einem städtischen Haus in Deutschland.
Zum Auftakt des diesjährigen Festivals kommen vom 10. bis zum 14. Juli mit „Die Zauberflöte - Impempe Yomlingo“ Gäste aus Südafrika nach Köln, wo das Isango Ensemble 2011 letztmals zu Gast war. Geboten wird eine frische Version der weltbekannten Oper. Überraschend anders oder doch unverkennbar Mozart: Marimbas und Trommeln statt klassischer Orchesterinstrumente, afrikanische Rhythmen, farbenfrohe Kostüme und eine Spielfreude, die auch Opernmuffel überzeugen dürfte. Bei „Impempe Yomlingo“ trifft die rätselhafte Märchenwelt des Komponisten höchst unterhaltsam auf die afrikanische Mythologie.
35 Mitwirkende gehören zum Ensemble aus Kapstadt - darunter auch herausragende Gesangssolisten aus den Townships, ein großer Chor und die musikalische Begleitung mit traditionellen Instrumenten. Sie verwandeln die Bühne unter der Regie von Mark Dornford-May in einen magischen Schauplatz, der weltweit große Erfolge feiern konnte.
Den zweiten Teil des Sommerfestivals bestreiten mit den Tänzern von „Les Ballets Trockadero de Monte Carlo“ alte Bekannte in Köln, die 2016 das letzte Mal zu Gast am Rhein waren. Das legendäre Ensemble feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen und bringt sein Jubiläumsprogramm exklusiv in die Domstadt. Was in einem New Yorker Loft begann, hat heute längst Kultstatus.
Die Primaballerinen der „Trocks“ sind allesamt Männer in Tutus und Spitzenschuhen - mit Brusthaar und riesigen Füßen bis Schuhgröße 47. Urkomisch und gleichzeitig auf höchstem tänzerischem Niveau persiflieren sie vom 16. bis zum 21. Juli Tanzklassiker wie Tschaikowskis „Schwanensee“ oder „Paquita“ von Marius Petipa.
Erstmals in Deutschland erlebbar ist vom 23. bis zum 28. Juli die „Elvis - Tribute Artist World Tour“, welche die altehrwürdige Philharmonie in einen Konzertsaal für den „King of Rock’n’Roll“ verwandelt. Die Tributeshow hat von Las Vegas aus die ganze Welt erobert. Zu hören gibt es 30 Hits aus allen drei Schaffensperioden des Kings von „Jailhouse Rock“ über „It’s now or never“ und „Return to Sender“ bis zu „Viva Las Vegas“ und „Can’t help falling in Love“.
Auf der Bühne stehen mit Shawn Klush, Ben Thompson und Emilio Santoro drei der weltbesten Tributekünstlern, die den rebellischen, jungen Superstar mit seinem typischen Hüftschwung genauso darstellen wie den Sänger nach seinem Comeback in der hautengen Lederkombi und Elvis zwischen 1969 und 1977 in dessen goldener Ära. Dazu kommen eine zwölfköpfige Band und ein Background-Chor.
Zum Abschluss gibt es eine erneute Premiere in Köln. Vom 30. Juli bis zum 4. August kommt das weltberühmte Broadway-Musical „Cabaret“ erstmals an den Rhein. Dann entführt der Chansonnier und Schauspieler Tim Fischer als Conférencier in den legendären Kit Kat Club. Zu sehen gibt es das Stück in der erfolgreichen Inszenierung des Hamburger St. Pauli Theaters, die erstmals auf Tour geht.
Die Geschichte von „Cabaret“ reicht fast 60 Jahre zurück, als das Musical erstmals am Broadway zu sehen war. Es folgte die mit acht Oscars prämierte Verfilmung durch Bob Fosse, die Liza Minelli zum Superstar machte. Live auf die Bühne der Philharmonie kommen weltberühmte Hits wie „Life ist a Cabaret“, „Mein Herr“ oder „Money Money“. Sie transportieren das Lebensgefühl der späten 1920er Jahre zwischen Verruchtheit und Verzweiflung vor der sich anbahnenden Nazizeit.
Service: Das Kölner Sommerfestival ist vom 10. Juli bis zum 4. August in der Philharmonie zu Gast. Karten für die vier Gastspiele gibt es ab 49,90 bzw. 69,90 Euro ab sofort im Vorverkauf unter Telefon 0221/280280 oder online unter: