Verwaltung Stadt kauft Bürogebäude „Rossio“
Köln · Ende der 1990er Jahre hatte die Kölner Stadtverwaltung die Gebäude direkt an der Arena in Deutz vom damaligen Besitzer angemietet und einen Mietvertrag über 30 Jahre abgeschlossen. Dazu gehören der westliche Gebäudeteil mit der Magistrale, das daneben liegende Parkhaus an der Arena und ein weiterer östlicher Gebäudeteil.
Zusammen bilden die Gebäudeteile das Stadthaus bzw. das Technische Rathaus, wo tausende Mitarbeitende der Verwaltung ihren Arbeitsplatz haben.
2029 wird der Mietvertrag für diese Gebäude auslaufen. Während die Verwaltung den Vertrag für den Westteil und das Parkhaus verlängern will, soll der Ostteil von der Stadt aufgegeben werden. Dessen Mitarbeiter sollen ab 2026 nach und nach in das neue Bürogebäude „Rossio“ in der Messe-City umziehen, das gerade noch gebaut wird. Dieses hat die Stadt von den Projektentwicklern für 290 Millionen Euro gekauft. Es liegt etwa knapp einen Kilometer vom bisherigen Standort entfernt und bildet den letzten Baustein der Messe-City, wo unter anderem die Zurich-Versicherung und zwei Hotels ihren Standort haben. Die Messe-City liegt auf dem Gelände des früheren Barmer-Viertels und hat in etwa die Größte von 7,5 Fußballfeldern.
Die Stadt sieht wirtschaftliche Vorteile durch den Ankauf
Der Rat hat in seiner Sitzung am 27. Juni zugestimmt, das Bürogebäude „Rossio“ in Deutz anzukaufen. Nachdem der Rat die Verwaltung bereits im September 2023 ermächtigt hatte, das Ostgebäude des Stadthauses abzumieten, weil das Gebäude die Anforderungen an moderne Büroflächen nicht mehr erfüllt und die Lebensdauer vieler technischer wie baulicher Anlagen spätestens zum Ende der Mietzeit erreicht sein wird, hatte die Verwaltung eine nicht-öffentliche Beschlussvorlage für den Ankauf eines neuen Bürogebäudes vorbereitet. Nun hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Notarvertrag zum Erwerb des Bürogebäudes „Rossio“ unterzeichnet.
Das noch im Bau befindliche Haus soll nach seiner Fertigstellung mit Büroflächen für städtische Dienststellen belegt werden. Der Bau verfügt über eine Nutzfläche von 26.000 Quadratmetern und liegt in unmittelbarer Nähe zum Deutzer Bahnhof. Eine Vergleichsberechnung zeigt laut Stadt signifikante wirtschaftliche Vorteile des Ankaufs gegenüber einer weiteren Anmietung des Ostgebäudes des Stadthauses, wodurch die Entwicklungen früherer Entscheidungen korrigiert werden.
„Es ist wichtig, als Stadt Eigentum zu erwerben, um nicht gänzlich dem Mietmarkt ausgeliefert zu sein. Der Ankauf des Bürogebäudes ‚Rossio‘ in Deutz ist daher auch im Sinne einer sparsamen Haushaltsführung die richtige Entscheidung, mit der wir unseren Mitarbeitenden zugleich ein modernes und ansprechendes Arbeitsumfeld zur Verfügung stellen können. Der Erwerb stärkt langfristig die finanzielle Situation der Stadt, da damit die Abmietung von unwirtschaftlichen Flächen einhergehen wird“, erklärt Baudezernent Markus Greitemann.
Es sei ein weiterer wichtiger Schritt, um darüber hinaus weitere Flächen abzumieten und so insbesondere kleinteilige und unwirtschaftliche Mietflächen aufzugeben. Das stärke langfristig die finanzielle Situation der Stadt. Der Ankauf des neuen Bürogebäudes bilde den ersten Meilenstein der Asset-Strategie, die Eigentumsquote städtischer Verwaltungsgebäude zu erhöhen und die Vielzahl der kostenintensiven Einzelanmietungen zu reduzieren.
Der Neubau wird barrierefrei
und energieeffizient gestaltet
Das jetzt von der Stadt erworbene neue Bürogebäude, das in direkter Nachbarschaft zur Messe liegt, wird nach den Angaben der Stadt barrierefrei und nachhaltig als sogenanntes Energie-Effizienzgebäude 40 erbaut. Das bedeutet, dass das Haus im Vergleich mit einem Referenzgebäude nach dem Gebäudeenergiegesetz nur 40 Prozent Primärenergie benötigt. Zudem wird damit der bauliche Wärmeschutz um 45 Prozent gesteigert. Es ist laut Stadt von einer hohen Flächeneffizienz geprägt und wird technisch auf den neuesten Stand gebracht.