Rettung Zwei Schwergewichte für die Kölner Feuerwehr
Köln · Sie sind mit gut 36 Tonnen Gewicht die absoluten Schwergewichte im großen Fuhrpark der Kölner Berufsfeuerwehr. Mit einer Länge von knapp 11,5 Metern, einer Breite von gut 2,50 Meter und einer Höhe von rund 3,70 Meter sind die beiden mobilen Kräne auch die größten Fahrzeuge, mit denen die Einsatzkräfte im Stadtgebiet ausrücken.
Um bei den Zahlen zu bleiben, ist noch zu berichten, dass die fünfteiligen Teleskopausleger sich bis zu einer Länge von 40 Metern ausdehnen können. Im Maximalfall könnten diese ein Gewicht von bis zu 35 Tonnen anheben. Insgesamt 2,2 Millionen Euro haben die beiden Fahrzeuge gekostet, die von der Manitowoc Crane Group hergestellt worden sind.
Einsätze auf der Autobahn oder bei Unfällen der Stadtbahn
Stationiert ist je ein Fahrzeug im Süden der Stadt bei der Feuerwache 2 in Marienburg und im Norden der Stadt in der Feuerwache 5 in Weidenpesch. Von dort sind die neuen Feuerwehrkräne zum Beispiel schnell auf der Autobahn, wenn dort ein schwerer Unfall mit Lkws passiert ist und Insassen von eingeklemmten Fahrzeugen von den Einsatzkräften befreit werden müssen.
Auch bei Personenunfällen mit den Kölner Stadtbahnen ist es oft notwendig, die betroffene Bahn anzuheben, um darunter liegende Unfallopfer schnell und schonend zu bergen. Dazu kommen Einsätze nach Unwettern, wenn zum Beispiel große Bäume bei Orkanböen umstürzen und Menschen in ihren Fahrzeugen begraben oder wenn von schweren, losen Dachteilen unmittelbare Gefahr für Personen droht.
„Das sind oft komplexe Einsatzszenarien, wo wir schnell mit den geeigneten, leistungsstarken Fahrzeugen vor Ort sein müssen. Daher macht es auch keinen Sinn, Kranfahrzeuge von kommerziellen Anbietern zu nutzen. Nur, wenn wir binnen von Minuten vor Ort sind, können wir Menschenleben retten. Dafür müssen die Einsatzkräfte auch mit ihren Fahrzeugen absolut vertraut sein, was regelmäßige Übungen voraussetzt“, erklärt Feuerwehrchef Dr. Christian Miller.
Die beiden alten Kranfahrzeuge waren mit ihren 25 bzw. 32 Jahren an der Leistungsgrenze angekommen und mussten auch wegen ihrer teils hohen Ausfallzeiten ausgetauscht werden. In seinen „Ruhestand“ verabschiedet wurde eines der Altfahrzeuge auf dem Schulungsgelände der Feuerwehr in Weidenpesch, indem es von den beiden neuen „Kollegen“ selbst in die Luft gehoben wurde.
„Die Feuerwehr ist dazu da, um Menschen in Notlagen zu helfen. Dafür brauchen die Einsatzkräfte auch die richtige Ausrüstung. Wie man gerade wieder bei den Unwettern in Süddeutschland sieht, müssen wir uns darauf einstellen, dass solche Naturkatastrophen auch bei uns häufiger vorkommen. Deshalb ist schweres Gerät, wie diese beiden neuen Kranfahrzeuge, so wichtig“, erklärt Stadtdirektorin Andrea Blome.