Covestro Von der Idee zum eigenen Venture

Leverkusen. · Bei der Startup-Challenge von Covestro kommen drei Teams aus Deutschland.

Sechs Geschäftsideen der Startup-Challenge drehen sich um das Thema Kreislaufwirtschaft.

Foto: dpa/Covestro Ag

Heiße Phase für die diesjährige Startup-Challenge bei Covestro: Die sechs besten Gründerideen stehen fest. Drei davon kommen von Covestro-Mitarbeitern aus den deutschen Produktionsstandorten. Nun bereiten sich die Teams auf das große Finale vor. Gekürt wird der Sieger des firmeninternen Wettbewerbs während der Kunststoff-Messe K im Oktober in Düsseldorf.

Mit der Start-up Challenge möchte Covestro Kreativität und unternehmerisches Denken seiner knapp 17.000 Mitarbeiter fördern und die beste Geschäftsidee des Jahres finden. Die Gründer bekommen die Möglichkeit, sie zu verwirklichen und die Marktreife zu testen. Dafür werden die Sieger bis zu einem Jahr von ihrem Job freigestellt und können innerhalb des Unternehmens als Start-up arbeiten. Dazu erhalten sie eine Anschubfinanzierung von bis zu einer Million Euro.

Aus Plastikabfällen soll
Strom erzeugt werden

In diesem Jahr rücken die sechs Final-Teams mit ihren Ideen die Weiterentwicklung und Stärkung der Kreislaufwirtschaft in den Vordergrund. „Die Ideen der sechs Finalisten haben alle großes Potential, um den Ausbau der Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben,“ sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. „Mit unserem Wettbewerb ermutigen wir alle im Unternehmen, gute Ideen möglichst rasch zur Marktreife zu bringen und daraus echte Innovationen zu machen.“

Zu den Geschäftsideen gehört, aus Plastikabfällen Strom zu erzeugen – zum einen, um der Plastikverschmutzung in den Meeren entgegenzuwirken, zum anderen, um mehr Menschen in unterentwickelten Märkten Zugang zu Elektrizität zu ermöglichen. Auch die nachhaltige Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und sicheren Sanitäranlagen wird erforscht. Mit einer innovativen Polyurethan-Technologie soll die Wasserverschmutzung eingedämmt werden.

Die Ideen der deutschen Teams beschäftigen sich unter anderem mit dem Thema Ressourceneffizienz - etwa durch wiederverwertbare Versandverpackungen und ein nachhaltigeres, besser abbaubares Reinigungsmittel auf CO2-Basis. Auch eine Idee zur Verbesserung der Sicherheit, Effizienz und Haltbarkeit von Lithium-Ionen Batterien hat es unter die sechs besten Ideen geschafft.

Die Sieger der vorherigen ersten Start-up Challenge haben inzwischen die nötigen Strukturen und Ressourcen, um ihre Ideen zu verwirklichen: Ihr Projekt „go clear“ wird ein eigenes Venture im Forschungbereich des Geschäftfelds Lacke, Klebstoffe & Spezialitäten. Das Ziel: eine neue Technologie zur sauberen, sicheren und effizienten Autolackierung weiterzuentwickeln, die Lackierprozesse beschleunigt und somit Lackierbetrieben Zeit und Geld spart. Marc Schreiber, einer der Gründer von ,go clear’“, leitet das Venture. „Es ist eine Riesenchance, unabhängig zu arbeiten“, sagt Schreiber. „Mit go clear kann ich ein Projekt von der Idee bis zum fertigen Produkt und zum hoffentlich ersten Umsatz hin begleiten. Das finde ich toll.“

Zurzeit befindet sich „go clear“ noch in der technischen Entwicklung. Um optimale Ziele zu erreichen, werden unterschiedliche Materialien und Fertigungsprozesse getestet. Bereits Ende dieses Jahres soll die Technologie durch Pilotkunden in der Werkstatt getestet werden.